Hauptkategorie: Bibelarbeiten
Kategorie: Bibelarbeiten
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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1 Informationen über das Buch Rut

1.1 Verfasser, Stellung im Kanon und Datierung
1.2 Historische Einordnung
1.3 Theologische Schwerpunkte

2 Auslegung des Buches Rut

2.1 Noomi, die verlorene Tochter des Alten Testaments
2.1.1 Hungersnot
2.1.2 Trauerfälle
2.1.3 Gute Nachricht von zu Hause
2.1.4 Entscheidungen der Schwiegertöchter
2.1.5 Rückkehr ins Nichts
2.1.6 Neue Hoffnung in Bethlehem
2.2 Ruts Dienst
2.2.1 Gottes gnädige Fürsorge
2.3 Der Ruheplatz
2.3.1 Noomis Plan und dessen Ausführung
2.3.2 Erlösung I — Boas möchte Rut lösen
2.3.3 Unterpfand der Erlösung
2.4 Die Erlösung
2.4.1 Erlösung II — der nähere Verwandte kann nicht lösen
2.4.2 Zeichen der Erlösung
2.4.3 Gottes Segen
2.4.4 Die Frucht der Erlösung
2.4.5 Das Geschlechtsregister Davids

3 Schlussbemerkung

4 Literaturverzeichnis

Fußnoten

 

„So kann das Alte Testament aufs beste gelesen werden, daß wir in ihm die Verheißungen von Christus lesen und darnach die schönsten Exempel.“[1]

Martin Luther


Vorwort

Viele Menschen kennen sich im Neuen Testament sehr gut aus, können aber mit dem Alten Testament nicht viel anfangen. Sie kennen vielleicht die Psalmen und einige Geschichten aus dem 1. Buch Mose sowie die Zehn Gebote, kennen Saul, David und Salomo, aber viel weiter reicht das Wissen und Interesse nicht. Durch Jesu Kommen auf die Erde scheint das Alte Testament an Bedeutung verloren zu haben, weil wir nur durch IHN gerettet werden können. Da das Neue Testament viel aus dem Leben Jesu und über sein Sterben berichtet, ist diese Akzentverschiebung verständlich.

Jesus selbst sagt jedoch in Joh 5,39: “Ihr erforscht die Schriften, [...] und sie sind es, die von mir zeugen.“ [2] Mit Schriften sind aber die Bücher des Alten Testaments gemeint, denn das Neue Testament hat zur Zeit Jesu noch nicht existiert. Jesus selber gibt uns also den Hinweis, daß im Alten Testament viel über ihn zu lesen ist. Paulus schreibt in seinen Briefen, daß die Ereignisse im Alten Testament als Vorbild für uns geschehen sind. [3]

Neben den offensichtlichen Prophetien über Jesus (z.B. Jesaja 53) gibt es in der Bibel aber auch viele „versteckte“ Hinweise auf Jesus. Am Beispiel des Buches Rut soll in dieser Arbeit gezeigt werden, daß auch das Alte Testament schon von Erlösung berichtet und Jesus mit der Person Boas identifiziert werden kann.



 

1 Informationen über das Buch Rut

Bevor das Buch Rut im einzelnen betrachtet wird, sollen an dieser Stelle einige allgemeine Informationen über den Verfasser, die Datierung und die Zeit, in der die Geschichte spielt, gegeben werden.

1.1 Verfasser, Stellung im Kanon und Datierung

Der Verfasser ist nicht bekannt und auch über die Entstehungszeit können nur Vermutungen angestellt werden.

Im hebräischen AT gehört das Buch Rut zu den Ketubim (oder Schriften, dem dritten Teil des hebr. Kanons), und darunter zu den fünf Megillot, den Festrollen. [4] In der Septuaginta steht das Buch Rut hinter dem Buch Richter, wo es historisch gesehen hingehört. Die Vulgata und heutige Bibeln haben ebenfalls diese Anordnung. [5]

Die Megillot wurden im 6.-9. Jh. n. Chr. bestimmten jüdischen Festen zugeordnet und werden noch heute zu diesen Festen in der Synagoge gelesen. Das Buch Rut ist dem Wochenfest (dem Vorläufer des christlichen Pfingsten) zugeordnet. [6] Das jüdische Wochenfest ist das Fest der Erstlinge der Weizenernte (2Mo 34,22). Im Buch Rut ist die Gerstenernte die Grundlage der entscheidenden hier geschilderten Ereignisse. Da das ebenfalls geschilderte Worfeln erst nach Abschluß der gesamten Getreideernte stattfand, also erst nach der Weizenernte, umfaßt das Buch also die gesamte Erntezeit. Daraus ergibt sich die Lesung des Buches Rut am Wochenfest.

Daß der Stammbaum in Rt 4,22 bis David reicht und die Zeremonie der Schuhübergabe in 4,7 einer erläuternden Erklärung bedarf, zeigt, daß das Buch erst einige Zeit nach Stattfinden der Ereignisse geschrieben sein kann. [7]

Einige Auslager sehen in dem Buch Rut einen Protest gegen die Politik Esras und Nehemias (Bekämpfung der Mischehen). Sie datieren die Entstehungs des Buches folglich in die nachexilische Zeit, ins 5. oder 4. Jh. v. Chr. Andere begründen ein spätes Entstehungsdatum mit der Stellung des Buches im hebr. Kanon (im letzten Teil) und sprachlichen Merkmalen (der Text enthält Aramaismen). Die Aramaismen werden unterschiedlich interpretiert. Einige Wissenschaftler sehen sie als Hinweis auf eine nachexilische Entstehung, während andere darauf verweisen, daß schon zu Hiskias Zeit die Führer in Jerusalem Aramäisch verstanden [8] und schon seit David enge Verbindungen zwischen dem syrischen Aram und Israel bestanden, so daß die Übernahme einiger aramäischer Begriffe nicht verwunderlich seien. Außerdem haben sich einige sogenannte Aramaismen als frühe westsemitische Begriffe erwiesen, die zum gemeinsamen Erbe beider Sprachen gehören. Deshalb kann die Frage nach der Entstehungszeit nicht letztgültig mit Hilfe der Sprache entschieden werden. Der Stil des Buches unterscheidet sich sogar erheblich vom Stil der nachexilischen Bücher. So vermuten andere Wissenschaftler eine Entstehungszeit von ungefähr 100 Jahren nach Rut,[9] was auch mit Rt 4,7 und 4,22 ver-träglich scheint. Man vermutet, daß in dieser Glanzzeit des davidischen Königshauses das Interesse an der Vorgeschichte des Hauses David besonders groß gewesen sein müsse und man es deshalb auch schriftlich festhalten wollte.[10] Auch die Regierungszeit Salomos, eine Blütezeit literarischen Schaffens in Israel, kommt als Entstehungszeit in Betracht,[11] allerdings bleibt dann die Frage ungeklärt, warum der Stammbaum mit David endet. Die jüdische Tradition schreibt das Buch Samuel zu. Danach wäre das Buch kurz vor der Salbung Davids zum König entstanden. Samuel hätte damit versuchen können, den Thronanspruch Davids über seine Großeltern zu rechtfertigen.[12]

1.2 Historische Einordnung

Nach Rt 1,1 fand die berichtete Handlung zur Zeit der Richter statt. Diese Zeit nach den Siegen Josuas ist von geistlichem Niedergang und unmoralischem Wandel der Israeliten geprägt, die nur durch kurze Phasen der Erweckung unterbrochen wurden.[13] Je länger diese Zeit andauerte, desto schlimmer wurden die Zustände, bis am Ende des Buches Richter ein blutiger Bürgerkrieg zwischen dem Stamm Benjamin und den übrigen Stämmen herrschte, der fast zur Ausrottung dieses Stammes geführt hätte.

Ein bedeutender Führer dieser Zeit ist Gideon, der selbst in hoffnungslos scheinenden Situationen (Überfälle durch die Midianiter, Amalekiter und östliche Wüstenstämme) großen Glauben bewies, [14] aber später bei seinen täglichen Entscheidungen nicht mehr nach Gottes Rat fragte. [15] Ahimelech, Sohn Gideons und einer Konkubine aus Sichem, tötete alle 70 Söhne seines Vaters (nur Jotam entkam) und machte sich selbst zum König, der gottlos und blutig herrschte (Ri 9). Simson ist das Musterbeispiel eines körperlich starken, aber geistlich und moralisch schwachen Menschen. Der letzte Vers im Richterbuch (Ri 21,25) faßt die Situation so zusammen: „In jenen Tagen war kein König in Israel. Jeder tat, was recht war in seinen Augen.“

Da Rut die Urgroßmutter Davids ist, dessen Herrschaft 1010 v. Chr. in Hebron begann, muß Rut in der zweiten Hälfte des 12. Jh. gelebt haben, also vielleicht zur Zeit Gideons. [16]

Die Schilderung im Buch Rut steht im krassen Gegensatz zur politischen und moralischen Situation der damaligen Zeit. Satt blutiger Kämpfe und Schlachten wie im Richter-Buch und im ersten Buch Samuel, wird ein ländlich-idyllischer Hintergrund beschrieben. Und die ver-antwortungsvolle, treue Lebensweise sowie der Glaube von Rut und Boas lassen nichts von dem moralischen und geistlichen Niedergang der damaligen Zeit erahnen. Dieser Gegensatz hat dazu geführt, das Buch als eine Geschichtsnovelle (Dichtung) zu betrachten und seine Historizität zu bezweifeln. Das Unangenehme der Richterzeit sei weggelassen, die Charaktere Noomi, Rut und Boas seien idealisiert. Dem kann entgegengehalten werden, daß die Einleitung zum Buch (Rut 1,1: „zu der Zeit“) durchaus als Einführung in historische Berichte bekannt ist. Die letzten Verse des Buches stellen die Verbindung von Rut und Boas mit König David her, was auch Grund zu der Annahme gibt, daß der Autor historisch verstanden werden wollte. [17]

1.3 Theologische Schwerpunkte

Das Buch Rut enthält verschiedene theologische Aussagen. Das zentrale Thema des Buches ist Erlösung. Das spiegelt sich auch in der Häufigkeit des Auftretens entsprechender Begriffe wieder. Die verschiedenen Formen „lösen“, „Lösung“, „Löser“ kommen 20 Mal vor.

Wichtig ist auch der Glaube an den HERRN („JHWH“), der von allen Hauptpersonen bezeugt wird. Der Gottesname JHWH kommt in den vier Kapiteln 18 Mal vor. Es ist der Name, der in besonderer Weise beim Exodus offenbart wurde, als Gott die Israeliten aus Ägypten befreite, sie an den Sinai führte und einen Bund mit ihnen schloß. Die Verwendung dieses Namens erinnert daher immer an die Befreiung aus der Sklaverei und die Gewißheit der Bundeszusagen. Der Ausdruck „so wahr der HERR lebt!“ (3,13) betont, daß er nahe ist und Geschicke wenden kann. Er straft durch Hungersnot und Trauer, verwandelt Unfruchtbarkeit in Fruchtbarkeit, belohnt diejenigen, die ihm vertrauen und schenkt den wahren Segen. Dreimal [18] wird aufgrund des Textzusammenhangs der allgemeine Name für Gott, „Elohim“, benutzt. In 1,20f vermeidet Noomi den vertrauten Namen „JHWH“. Durch die distanzierte Bezeichnung „der Allmächtige“ (El Schaddai), drückt sie ihre eigene Entfremdung aus und ihren Zweifel, ob ihr der verheißene Segen noch gilt. In 1Mo betont „El Schaddai“ die Machtlosigkeit der Menschen und das helfende Eingreifen Gottes, so daß die Wahl dieses Namens andeuten könnte, daß Noomi die Hoffnung auf Gottes Hilfe noch nicht aufgegeben hat. [19]

Ein anderer Schlüsselbegriff ist das hebr. Wort chesed (1,8; 2,20; 3,10), je nach Bibelübersetzung und/oder Vers mit Barmherzigkeit, Liebe, Güte oder Gnade wiedergegeben. Gemeint sind die Hingabe aus Liebe und die Güte für diejenigen, denen gegenüber man Verantwortung trägt. In 1,8 bittet Noomi den HERRN, ihren Schwiegertöchtern chesed zu erweisen. In 2,20 erkennt sie Gottes chesed in dem, was Boas für Rut (und auch sie selbst) tut. Boas betont, daß Ruts chesed ihm gegenüber (weil sie ihn und keinen jüngeren Mann um die Heirat bittet) noch größer ist als ihre frühere Noomi gegenüber (3,10). Er selbst zeigt seine chesed, indem er sie heiratet, obwohl er dazu laut Gesetz nicht verpflichtet war (4,4; 5Mo 25,5). [20]

Auch dieser Begriff hat eine besondere Beziehung zum Sinaibund, in dem Gott seine gnädige Zuwendung zum sündigen Menschen verspricht. Diese Zuwendung erfahren die Israeliten u.a. bei ihrer Befreiung aus Ägypten. In ihrem anschließenden Lobgesang bekennen sie: „In deiner Gnade hast du geleitet das Volk, das du erlöst, hast es durch deine Stärke geführt zu deiner heiligen Wohnung“ (2Mo 15,13). Gott selber sagt: „So erkenne denn, daß der HERR, dein Gott, der Gott ist, der treue Gott, der den Bund und die Güte (chesed) bis auf tausend Generationen denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote halten“ (5Mo 7,9). Chesed läßt also auch die Gemeinschaft mit Gott und die Gewißheit seiner Treue anklingen. Wer Gottes chesed erfahren hat, soll dadurch verändert werden und diese chesed an andere weitergeben. Vielleicht war es das, was Rut in all den Jahren an Noomi und ihrem Mann beobachtete, und was ihr den Mut zu ihrer Bekehrung, der Annahme von Noomis Gott (1,16), gab. [21]

In unserer Zeit besteht besonderes Interesse an Rut als Frau, die durch ihre Entscheidung, Noomi in ein ihr unbekanntes Land, eine fremde Kultur, zu folgen, großen Mut und Stärke beweist.

Außerdem können mit Hilfe des Buches Themen wie Fremdsein in fremdem Land, Rückkehr, Ruhe finden, Geborgenheit und Verantwortung (füreinander, für die Ernährung, ...) behandelt werden.

Aufgrund der thematischen Vielfältigkeit verwundert es nicht, daß dieses kurze Buch so be-liebt ist. Da eine Auslegung nicht alle Themen berücksichtigen kann, wird im folgenden der Akzent auf das im Titel dieser Arbeit angedeutete Thema gelegt: Jesus als Erlöser im Buch Rut. Es soll gezeigt werden, daß das Buch Rut uns anschaulich zeigt, was Erlösung heißt. Jesus ist in Boas zu finden, während wir uns in Rut wiederfinden können, die gleichzeitig als Vorbild für uns dienen kann.

2 Auslegung des Buches Rut

2.1 Noomi, die verlorene Tochter des Alten Testaments

Aus dem Neuen Testament ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn bekannt. Einen ähnlichen Bericht finden wir im ersten Teil des Buches Rut.

2.1.1 Hungersnot

1, 1 Und es geschah in den Tagen, als die Richter richteten, da entstand eine Hungersnot im Land. Und ein Mann von Bethlehem-Juda ging hin, um sich im Gebiet von Moab als Fremder aufzuhalten, er und seine Frau und seine beiden Söhne.

2 Und der Name des Mannes war Elimelech und der Name seiner Frau Noomi und die Namen seiner beiden Söhne Machlon und Kiljon, Efratiter aus Bethlehem-Juda. Und sie kamen im Gebiet von Moab an und blieben dort.

Als erstes wird mitgeteilt, daß die berichteten Ereignisse in der Zeit der Richter stattgefunden haben (zum historischen Hintergrund vgl. Abschnitt 1.2). In eben dieser Zeit entstand eine große Hungersnot im Land.

Bethlehem-Juda heißt übersetzt Haus des Brotes und des Lobpreises. Dies kann übertragen werden auf die Gemeinde, den Ort, wo sich die an Jesus, das Brot Gottes, das Brot des Lebens [22], Gläubigen, versammeln. Die Gemeinde ist auch der Ort, wo Gott gelobt wird. [23]

Kann im Haus des Brotes Hunger herrschen? Das alleinige Vorhandensein von Brot stillt noch keinen Hunger, man muß das Brot essen. Gerade dazu fordert Jesus seine Jünger bei der Einsetzung das Abendmahls auf. [24] Nach dem Pfingstwunder ließen sich nicht alle taufen, sondern nur diejenigen, die das Wort aufgenommen hatten. [25] Der Ausdruck Wort ist in der Bibel, besonders bei Johannes, ebenfalls ein Bild für Jesus. Es reicht nicht, zur Gemeinde zu kommen. Man muß Jesus im Herz aufnehmen, wenn der Hunger gestillt werden soll!

Nach 5Mo 28,15-19 ist eine Hungersnot die Folge der Abkehr von Gott und seinen Geboten. [26] Wenn das passiert ist, kann nur eine Umkehr zu Gott (im NT Buße genannt) helfen. Stattdessen neigen die Menschen dazu, andere Auswege zu suchen und durch andere Aktivitäten (z.B. Hobbies, Karrierepläne) vom eigentlichen Problem abzulenken, bis es ganz in Vergessenheit gerät.

So wählt auch Elimelech einen anderen Weg, indem er nach Moab zieht. Die Entstehung des moabitischen Volkes schildert 1Mo 19,30-38. Nach der Zerstörung von Sodom und Gomorra machen Lots Töchter ihren Vater betrunken und begehen Inzest mit ihm. Ihre Söhne, Moab und Ben-Ammi, werden die Stammväter der Moabiter und Ammoniter. Beide Völker haben Israel oft in Bedrängnis gebracht. [27]

Übertragen wir dies, so steht Elimilech also für einen Mann, der die Gemeinde Gottes verläßt und ohne Kontakt zu Glaubens-Brüdern in Moab, der „feindlichen Welt“, lebt, dem Karriere, Selbstverwirklichung u.ä. wichtiger ist als eine intakte Beziehung zu Gott. Damit soll nicht gesagt sein, daß Christen keine Freude an weltlichen Dingen haben dürfen. Aber die weltlichen Dinge sind nicht das richtige Mittel, um eine innere Leere zu überdecken, die nur Gott füllen kann.

Der Preis, den Elimelech zahlt, ist hoch: er verläßt sein Erbteil. Seine Familie folgt ihm auf diesem Weg. Auch für uns ist ein Erbteil im Himmel aufbewahrt [28]; wir werden als Miter-ben Christi das Reich Gottes erben. [29] Doch wenn wir Jesus verlassen, ist unser Anteil am Erbe in Gefahr.

Interessant im Hinblick auf Vers 4,22 ist, daß Bethlehem auch der Geburtsort Davids [30] und Jesu [31] ist.

2.1.2 Trauerfälle

1, 3 Da starb Elimelech, der Mann Noomis; und sie blieb zurück mit ihren beiden Söhnen.

4 Die nahmen sich moabitische Frauen; der Name der einen war Orpa und der Name der anderen Rut. Und sie wohnten dort etwa zehn Jahre.

5 Da starben auch diese beiden, Machlon und Kiljon; und die Frau blieb zurück ohne ihre beiden Söhne und ohne ihren Mann.


Efrata ist ein alter Name für Bethlehem. [32] Der Name Elimelech bedeutet „mein König ist Gott“ [33], Noomi heißt „die Liebliche“ oder „die Angenehme“. Ihre Söhne heißen „Gesang“ (Machlon) und „Vollkommenheit“ (Kiljon). Etwas schöneres als eine Familie, in der Gott König ist, in der Gesang herrscht, und deren Lebenswandel vollkommen [34] ist, kann man sich kaum vorstellen. Was aber passiert, wenn diese Familie sich aus der Gemeinde, dem Brothaus, abwendet, zeigt dieser Abschnitt.

Als erstes stirbt Elimelech, d.h. es dauert gar nicht lange, bis Gott nicht mehr König ist und man die Sicherheit, daß Gott Herr über alle Dinge ist und alles im Griff hat, verliert. Man kümmert sich nicht mehr um die Anweisungen des Königs und lebt sein Leben nach eigenen Maßstäben. Als nächstes verschwindet der Gesang. Ein Leben ohne die Sicherheit durch den großen, mächtigen König ist stärker von Angst und Sorge geprägt und weniger von unbeschwertem Gesang. Auch das Wissen um die Vollkommenheit des eigenen Lebens in Jesus geht verloren und zurück bleiben Selbstzweifel und Unzufriedenheit.

Nach zehn Jahren sind Noomis Mann und ihre Söhne gestorben. Zurück bleibt Noomi mit ihren moabitischen Schwiegertöchtern. Als Fremde in einem fremden Land ist ihre Versor-gung ungewiß und wenn ihr Familienname weitergetragen werden soll, braucht sie einen Er-ben. Doch dazu können ihr ihre Schwiegertöchter hier nicht verhelfen. Ohne Söhne dagegen bleibt Noomi keine Hoffnung. [35]

2.1.3 Gute Nachricht von zu Hause

1, 6 Und sie machte sich auf, sie und ihre Schwiegertöchter, und kehrte aus dem Gebiet von Moab zurück. Denn sie hatte im Gebiet von Moab gehört, daß der HERR sein Volk heimgesucht habe, um ihnen Brot zu geben.

7a So zog sie weg von dem Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr.

Während Noomis Situation hoffnungslos geworden ist, hat sich in Bethlehem etwas getan. Dort haben die Menschen Buße getan. Die Buße fängt beim einzelnen Menschen an, aber sie bleibt nicht dabei stehen, sondern hat Auswirkungen auf die Umgebung. Es kommt zur „Erweckung“ und damit zum Ende der Hungersnot.

Diese gute Nachricht dringt bis zu Noomi im fernen Moab durch. Auch damals bestand also schon Interesse an den Ereignissen in anderen Ländern. Dadurch hatten auch Menschen anderer Völker die Möglichkeit, Gott in seinem Handeln an Israel zu erkennen und so zum Glauben an ihn zu kommen. [36]

Wie der verlorene Sohn aus Lk 15 erinnert sich auch Noomi an frühere Zeiten, in denen kein Mangel herrschte, und entschließt sich zur Rückkehr.

2.1.4 Entscheidungen der Schwiegertöchter

1, 7b Als sie nun des Weges zogen, um in das Land Juda zurückzukehren,

8 sagte Noomi zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht, kehrt um, jede in das Haus ihrer Mutter! Der HERR erweise euch Gnade, so wie ihr sie den Verstorbenen und mir erwiesen habt.

9 Der HERR gebe es euch, daß ihr Ruhe findet, eine jede in dem Haus ihres Mannes! Und sie küßte sie. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten

10 und sagten zu ihr: Nein, sondern wir wollen mit dir zu deinem Volk zurückkehren!

11 Doch Noomi sagte: Kehrt nur um, meine Töchter! Wozu wollt ihr mit mir gehen? Habe ich etwa noch Söhne in meinem Leib, daß sie eure Männer werden könnten?

12 Kehrt um, meine Töchter, geht! Ich bin ja zu alt, um eines Mannes Frau zu werden. Selbst wenn ich spräche: Ich habe noch Hoffnung! - wenn ich gar diese Nacht eines Mannes Frau werden würde und sogar Söhne gebären sollte,

13 wolltet ihr deshalb warten, bis sie groß würden? Wolltet ihr euch deshalb abgeschlossen halten, ohne eines Mannes Frau zu werden? Nicht doch, meine Töchter! Denn das bittere Leid, das mir geschah, ist zu schwer für euch. Ist doch die Hand des HERRN gegen mich ausgegangen.

14 Da erhoben sie ihre Stimme und weinten noch mehr. Und Orpa küßte ihre Schwiegermutter, Rut aber hängte sich an sie.

Noomi weiß, daß sie ihren Schwiegertöchtern keinen Mann bieten kann. Das Gesetz der Schwagerehe [37] umfaßte nur ihre eigenen Söhne und die waren beide verstorben. Als Moabiterinnen hätten Orpa und Rut in Israel nur äußerst geringe Chancen auf eine Wiederheirat gehabt, weshalb Noomi sie drängt, in Moab zu bleiben. Die Moabiter waren in Israel besonders verhaßt. Sie hatten den Israeliten auf ihrem Weg nach Kanaan die Durchreise durch ihr Land verweigert, ihnen keine Nahrung verkaufen wollten [38] und sogar versucht, sie durch Bileam verfluchen zu lassen, [39] und standen daher unter der besonderen Strafe Gottes. Bis in die zehnte Generation durfte kein Moabiter in die Versammlung des HERRN kommen. [40] Man hat nachgerechnet, daß zur Zeit Ruts diese zehn Generationen gerade vorbei gewesen sein können. [41] Kurzzeitig scheint das Verhältnis zu Moab besser gewesen zu sein, da David während seiner Flucht vor Saul sogar seine Eltern beim König von Moab wohnen ließ. [42] Doch später unterwarf er die Moabiter und forderte Tribut von ihnen. [43]

Daß Noomi die Schwiegertöchter an ihre Mütter verweist, ist in der damaligen, eindeutig von Männer dominierten, Kultur erstaunlich. Aber da hier der thematische Schwerpunkt auf der Wiederheirat liegt, könnte gemeint sein, daß die Frauen mit ihren Müttern die Hochzeitspläne besprechen sollen. [44]

In Vers 8 taucht der bereits Abschnitt 1.3 erwähnte Begriff chesed auf, hier mit Gnade übersetzt. Noomi erbittet Gottes Gnade für ihre Schwiegertöchter, weil diese ihr und den Verstorbenen viel Güte erwiesen haben. Hier merkt man deutlich, daß es sich um ein Buch des Alten Testaments handelt. Auch wenn Gott den Sinaibund mit Israel aus reiner Gnade geschlossen hat, so ist im Alten Testament das Wohlergehen doch stark mit der eigenen Leistung, dem rechten, gesetzesmäßigen Verhalten verknüpft (auch hier gibt es Ausnahmen, siehe Hiob), während Jesus im Neuen Testament betont, daß ein Leben nach den Geboten letztlich unmöglich ist und er uns durch seinen Tod am Kreuz Gottes Gerechtigkeit Genüge tat. Im Buch Rut rechtfertigt Noomi ihre Bitte um Gottes Gnade mit dem gütigen Verhalten ihrer Schwiegertöchter. Daß sie Ausländerinnen waren, stellt kein Problem dar. Als Ehefrauen israelitischer Männer standen sie ebenfalls unter dem Bund Gottes. [45]

Der in V.9 ausgesprochene Wunsch nach Ruhe ist genauso wichtig wie der nach Gottes Gnade. Beides braucht der Mensch (vgl. 3,1). Für eine Frau brachte damals die Heirat Ruhe und Sicherheit. Rut verzichtet scheinbar darauf, als sie sich entschließt, mit ihrer Schwiegermutter in das ihr fremde Land Israel zu ziehen.

1, 15 Da sagte sie: Siehe, deine Schwägerin ist zu ihrem Volk und zu ihrem Gott zurückgekehrt. Kehre auch du um, deiner Schwägerin nach!

16 Aber Rut sagte: Dringe nicht in mich, dich zu verlassen, von dir weg umzukehren! Denn wohin du gehst, dahin will auch ich gehen, und wo du bleibst, da bleibe auch ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.

17 Wo du stirbst, da will auch ich sterben, und dort will ich begraben werden. So soll mir der HERR tun und so hinzufügen - nur der Tod soll mich und dich scheiden.

18 Als sie nun sah, daß Rut fest darauf bestand, mit ihr zu gehen, da ließ sie ab, ihr zuzureden.

Noomi ist sich bewußt, daß die Rückkehr ihrer Schwiegertöchter in ihre Familien auch eine Rückkehr in den Kult um den moabitischen Gott Kemosch bedeutet. Das nimmt sie für deren Eheglück in Kauf. Damit macht sie Rut die Entscheidung für den HERRN sehr schwer. Doch trotz allem Drängen und scheinbar wider alle Vernunft bekennt sich Rut zu Noomis Gott, der auch der ihre geworden ist. Zehn Jahre lang ist nichts passiert, aber die Buße muß Noomi so stark verändert haben, daß Rut nur noch den Wunsch verspürt, auch diesem Gott und seinem Volk anzugehören. Das deutsche Wort Ausland kommt von Elend und macht damit deutlich, was es früher bedeutete, in ein fremdes Land zu ziehen. Aber Rut gewinnt so ein festes Vertrauen in Gott, daß sie sich nicht vom unbequemen Weg der Nachfolge (hier ihrer Schwiegermutter, übertragen Jesus) abschrecken läßt.

Sie beweist damit den gleichen Mut wie Abraham, der ebenfalls das Land seiner götzendie-nenden Vorfahren verließ um in das verheißene Land zu ziehen. Doch Rut wagt diesen Schritt ohne eine vorherige Verheißung oder Segenszusage Gottes und Gegen den Rat ihrer Schwiegermutter! Ruts Entscheidung war so sicher und fest, daß sie Noomi Treue bis zum Tod verspricht und das Gericht Gottes über sich beschwört, falls sie ihre Zusage nicht hält („So soll mir der HERR [...]“ in V.17 ist eine alte Schwurformel). Ruts Bekehrung war vollständig und der Fortgang der Geschichte zeigt, daß ihr Leben mit ihrem Bekenntnis übereinstimmte. [46]

2.1.5 Rückkehr ins Nichts

1, 19 So gingen die beiden, bis sie nach Bethlehem kamen. Und es geschah, als sie in Bethlehem ankamen, da geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung, und die Frauen sagten: Ist das Noomi?

20 Sie aber sagte zu ihnen: Nennt mich nicht Noomi, nennt mich Mara! Denn der Allmächtige hat mir sehr bitteres Leid zugefügt.

21 Voll bin ich gegangen, und leer hat mich der HERR zurückkehren lassen. Warum nennt ihr mich Noomi, da der HERR gegen mich ausgesagt und der Allmächtige mir Böses getan hat?

Die Frauen geraten vermutlich vor Freude über Noomis Rückkehr in Bewegung, wie auch der Vater des verlorenen Sohnes vor Freude über dessen Rückkehr gleich ein Fest feiert. [47] Jesus sagt, daß die Engel im Himmel sich über jeden Sünder freuen, der Buße tut (Lk 15,7.10, direkt vor dem Gleichnis vom verlorenen Sohn!). [48] Entsprechend kann man wohl auch von einer erweckten Gemeinde, in der Gottes Heilige Geist am Wirken ist, erwarten daß sie sich über einen heimkehrenden Sünder freut.

Zu dieser Annahme paßt, daß die Frauen Noomi bei ihrem Namen nennen, der „die Liebli-che“, „die Angenehme“ bedeutet. Sie dagegen möchte nach allem Leid, das ihr widerfahren ist, lieber Mara, d.h. „Bittere“ oder „Betrübte“, genannt werden.

Sie nennt den HERRN hier den Allmächtigen, um seine große Macht zu betonen. Kein Mensch kann Glück oder Unglück gegen Gottes Willen wenden. Aber Noomis Glauben ist soweit gefestigt, daß sie auch hinter ihrem Schicksal noch Gottes Handeln erkennen konnte und nicht ins Zweifeln geriet. Der Vers 21 klingt sehr hart und drückt ihre Bitterkeit voll aus. Auch hierin macht sie die gleichen Erfahrungen wie der verlorene Sohn. Unverständlich ist der Anfang: „voll bin ich ausgezogen“. Wie kann man in einer Hungersnot voll ausziehen? Damit könnte vordergründig ihre Familiensituation gemeint sein: mit Ehemann und Söhne zog sie aus, diese verstarben in Moab, so daß sie ohne diese (also leer) zurückkehren mußte. Den Wert ihrer Schwiegertocher lernt sie erst später zu schätzen (4,15). [49] Die tiefere Bedeutung zielt auf die Lebensqualität: ein Leben im Brothaus, in der Gemeinde Gottes, ist selbst in Hungersnöten noch voller, ausgefüllter, als ein „08/15“-Leben in Moab.

2.1.6 Neue Hoffnung in Bethlehem

1, 22 So kehrte Noomi zurück und mit ihr die Moabiterin Rut, ihre Schwiegertochter, die aus dem Gebiet von Moab heimgekehrt war. Sie kamen nach Bethlehem zu Beginn der Gerstenernte.

2, 1 Und Noomi hatte einen Verwandten von ihrem Mann her, einen angesehenen Mann, aus der Sippe Elimelechs; dessen Name war Boas.

Während einer Hungersnot verläßt Noomi Bethlehem (1,1), zu Beginn der Erntezeit kehrt sie zurück. Die Gerste ist das erste, was im März/April geerntet wird. Danach folgt das übrige Getreide. Die Getreideernte endet ca. 2 Monate später mit der Weizenernte. Die ganze Erntezeit liegt also noch vor ihnen. [50] Das ist gerade für eine verarmte Witwe wichtig, die sich nach 5Mo 24,19-21 von den fallengelassenen Garben und Früchten, der Nachlese sowie nach 3Mo 23,22 auch von den Randstreifen ernähren durfte. Nach 5Mo 14,28f sollten die Bedürftigen außerdem alle drei Jahre den Zehnten des gesamten Ernteertrages bekommen. [51]

Nach 3Mo 23,9-14 wird zu Beginn der Erntezeit das Fest der Erstlinge gefeiert. Dieses Fest symbolisiert in späterer christlicher Deutung die Auferstehung Christi, der als Erstling der Entschlafenen aus den Toten auferweckt wurde. [52] Noomi und Rut kehren also zu einer äußerst hoffnungsvollen Zeit zurück.

Der Vers 2,1 leuchtet eine weitere Hoffnung auf. Noomi hatte noch einen Verwandten in Bethlehem, einen angesehenen (hayil) Mann. Der hebr. Ausdruck bedeutet wörtlich „ein mächtiger Mann von Wert“ [53] oder „in ihm ist Kraft, Stärke, Vermögen“ [54]. Die gleiche Bezeichnung tragen die Richter Gideon und Jeftah, die streitbare oder tapfere Männer bzw. Helden genannt wurden (Ri 6,12; 11,1). Sie waren wertvolle Männer, die etwas erreichen konnten und besonders im Krieg als unverzichtbar galten. [55] Boas war auch ein wetvoller Mann. Sein Wert lag in seinem vorbildlichen Lebensstil, wie der Fortgang der Geschichte zeigt. Außerdem scheint er ziemlich wohlhabend gewesen zu sein. [56] Und er hatte Kraft, er konnte, wie wir später erfahren, Ruts und Noomis Löser werden, weil er die Voraussetzungen dafür erfüllte. Nach der Erstlingsgabe, nach seiner Auferstehung, sagt auch Jesus von sich selbst: „Mir ist alle Macht gegeben, im Himmel und auf Erden“ (Mt 28,18).

 

2.2 Ruts Dienst

2.2.1 Gottes gnädige Fürsorge

2, 2 Und Rut, die Moabiterin, sagte zu Noomi: Ich möchte gern aufs Feld gehen und etwas von den Ähren mit auflesen hinter dem her, in dessen Augen ich Gunst finden werde. Sie sagte zu ihr: Geh hin, meine Tochter.

3 Da ging sie hin, kam und las auf dem Feld hinter den Schnittern her auf. Und sie traf zufällig das Feldstück des Boas, der aus der Sippe Elimelechs war.

Nochmals wird hier erwähnt, daß Rut eine Moabiterin ist. Dadurch wird das großzügige, fürsorgliche Verhalten des Boas noch deutlicher hervorgehoben. Auch die Tatsache, daß Boas aus der gleichen Sippe wie Elimelech stammt, wird wiederholt, weil es für den weiteren Verlauf der Geschichte von großer Bedeutung ist.

Auch Ruts Verhalten ist vorbildlich. Sie erwartet nicht, daß Noomi sie versorgt, sondern erklärt sich gleich bereit, Noomi zu dienen. Das Ährenlesen gehört zu den niedrigsten Arbeiten. Nur die Armen und Bedürftigen müssen das tun. Aber Rut scheut diesen Dienst nicht. Daß sie auf das Feld des Boas kommt, ist sicher kein Zufall, sondern Gottes Plan (vgl. 4,22). Sie handelt nach ihren Rechten gemäß dem Gesetz Gottes und darf dabei erfahren, wie Gottes Geist sie an den für sie richtigen Platz leitet. [57] Daran wird deutlich, daß Gottes Führung nicht immer derart ist, daß man genaue Anweisungen bekommt, dies und das zu tun. Vielmehr wenn man beginnt etwas zu tun, dann lenkt Gott die Ereignisse, so daß einem das Richtige zufällt. [58] Mit Zufall im umgangsprachlichen Sinn hat das nichts zu tun.

2, 4 Und siehe, Boas kam von Bethlehem und sagte zu den Schnittern: Der HERR sei mit euch! Und sie sagten zu ihm: Der HERR segne dich!

5 Und Boas sagte zu seinem Knecht, der über die Schnitter eingesetzt war: Wem gehört dieses Mädchen da?

6 Und der Knecht, der über die Schnitter eingesetzt war, antwortete und sagte: Es ist ein moabitisches Mädchen, das mit Noomi aus dem Gebiet von Moab zurückgekehrt ist.

7 Sie hat gesagt: Ich möchte gern mit auflesen und hinter den Schnittern her etwas von den Ähren aufsammeln. So ist sie gekommen und dageblieben. Vom Morgen an bis jetzt hat sie sich im Haus nur wenig ausgeruht.

Schon an den Grußworten in V.4 sieht man, daß Boas und seine Knechte fromme Leute waren. Ihr Glaube drückte sich in ihrem Alltag im Sprechen und Handeln deutlich aus. [59]

Der aufmerksame Boas entdeckt die fremde Frau sofort und erkundigt sich, wer das sei. Die Frage „wem gehört dieses Mädchen?“ spiegelt die Sippenstruktur der damaligen Gesellschaft wider, in der jede Frau zu jemandem „gehört“. [60] Er erfährt, daß sie Moabiterin ist und mit Noomi zusammen aus Moab heimgekehrt ist. Sie hatte darum gebeten, hinter den Schnittern auflesen zu dürfen und seit dem Morgen fleißig gearbeitet.

Sie ist gekommen und dageblieben! Wie schnell geben manche auf, sobald die Arbeit - wenn wir das wieder übertragen - in der Gemeinde etwas unbequem wird. Rut dagegen gibt nicht auf, obwohl gerade das Auflesen von Gerste sehr unangenehm ist. Die Körner haben nämlich Grannen (steife Borsten) an den Ähren.

2, 8 Und Boas sagte zu Rut: Höre mir zu, meine Tochter! Geh nicht zum Auflesen auf ein anderes Fels, geh auch nicht von hier fort, sondern halte dich zu meinen Mägden!

9 Richte deine Augen auf das Feld, wo man schneidet, und geh hinter den Sammlerinnen her! Habe ich nicht den Knechten befohlen, dich nicht anzutasten? Und hast du Durst, dann gehe zu den Gefäßen und trink von dem, was die Knechte schöpfen.

10 Da fiel sie auf ihr Gesicht und warf sich zur Erde nieder und sagte zu ihm: Warum habe ich Gunst gefunden in deinen Augen, daß du mich beachtest, wo ich doch eine Fremde bin?

11 Da antwortete Boas und sagte zu ihr: Es ist mir alles genau berichtet worden, was du an deiner Schwiegermutter getan hast nach dem Tod deines Mannes, daß du deinen Vater und deine Mutter und das Land deiner Verwandtschaft verlassen hast und zu einem Volk gegangen bist, das du früher nicht kanntest.

12 Der HERR vergelte dir dein Tun, und dein Lohn möge ein voller sein von dem HERRN, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um unter seinen Flügeln Zuflucht zu suchen.

13 Da sagte sie: Möge ich weiterhin Gunst finden in deinen Augen, mein Herr! Denn du hast mich getröstet und hast zum Herzen deiner Magd geredet, und ich, ich bin nicht einmal wie eine deiner Mägde.

14 Und zur Essenszeit sagte Boas zu ihr: Tritt hierher und iß von dem Brot und tunke deinen Bissen in den Essig! Da setzte sie sich neben die Schnitter, er aber reichte ihr geröstete Körner, und sie aß und wurde satt und ließ sogar etwas übrig.

Boas nennt Rut vermutlich wegen ihres Altersunterschiedes „meine Tochter“, denn nach 3,10 scheint er deutlich älter gewesen zu sein. Da aber das Heiratsalter damals wesentlich niedriger war als jetzt bei uns, muß er deswegen noch kein wirklich alter Mann gewesen sein.

Er fordert Rut auf, nicht auf dem Feld eines anderen aufzulesen. Wenn wir dies wieder übertragen, so gilt diese Aufforderung auch uns. Wenn wir mit Jesus leben wollen, sollen und brauchen wir nicht auf andere Felder wie Selbstverwirklichung, Meditation, Karriere usw. zu gehen, denn der Vater weiß, was wir brauchen und wird es uns geben. [61]

Rut durfte den Mägden, die die Ernte einsammelten, sogar direkt folgen, während es üblich wäre zu warten, bis die Erntearbeiter das Feld verlassen hatten. [62] Außerdem sichert Boas ihr Schutz vor Belästigungen durch seine männlichen Arbeiter zu. Sogar von dem oft knappen Wasser der Arbeiter, das extra von einem Brunnen geholt werden mußte, darf sie trinken. Daß das Wasser hier von jungen Männern geschöpft wird, entspricht eigentlich nicht der damaligen Sitte. [63]

Die enorme Fürsorge des Boas überrascht Rut. Die Frage, warum sie in seinen Augen Gnade gefunden hat, ist eigentlich überflüssig, weil Gnade freies Geschenk ist und eben nicht auf eigener Leistung beruht. Daß sie als Ausländerin, noch dazu Moabitin, überhaupt nichts verdient und sogar geringer als Boas Mägde ist, weiß sie selbst (V.13).

Trotzdem ist Boas tief beeindruckt von Ruts Treue zu Noomi und er bittet den HERRN, den auch Rut als ihren Gott angenommen hat, um seinen Segen für sie. Dabei ahnt er noch nicht, wie sehr Gott ihn selbst dazu gebrauchen wird.

Das Motiv des Schutzsuchens unter den Flügeln Gottes taucht vor allem in den Psalmen auf (Ps. 17,8; 36,8; 57,2; 61,5; 63,8; 91,4) und wird von Jesus in Mt 23,37 aufgenommen. Die Vögel schützen und verbergen ihre Jungen vor Feinden, indem sie ihre Flügel über ihnen ausbreiten. Ebenso schützt Gott diejenigen, die bei ihm Zuflucht suchen. [64]

Trotz des Lobes von Boas bleibt Rut demütig. Sie weiß, daß sie als Ausländerin einen geringeren Status hat als die Mägde des Boas und sein gütiges Verhalten keine Selbstverständlichkeit ist. Seine Worte, mit denen er ihr mehr angeboten hat, als sie erwarten konnte (Schutz vor Belästigung, Wasser zum Trinken), haben sie getröstet und ihr Herz berührt.

Zur Essenszeit kommt Boas erneut zu ihr und lädt sie ein, mit seinen Arbeitern zusammen zu essen. Sie ißt sich satt und kann von ihrem Essen sogar noch etwas für Noomi übriglassen (vgl. V.18). Das ist typisch für Gottes reichliche Nahrungsversorgung. Man denke nur an die sieben bzw. 12 Körbe mit Brotkrumen, die nach Jesu Speisungswundern übrigblieben (Mt 14,13-21; 15,29-39).

Körner, die auf einer Eisenplatte über dem Feuer geröstet wurden, waren damals ein Grundnahrungsmittel. [65]

Die Sorgfalt, mit der sich Boas um Ruts leibliches Wohl kümmert, erinnert stark an Jesu Wort und Werk. Jesus stillt unseren Durst mit dem Wasser des Lebens. Wer davon trinkt, wird nie mehr Durst haben. [66] Und er ist das Brot des Lebens. Wer von diesem Brot ißt, wird ewig leben (Joh 6)! Ganz so viel konnte Boas der Rut zwar nicht bieten, aber die Parallele ist klar. Das, was Boas für Ruts (und Noomis) leibliches Wohlergehen tat, das tat Jesus für unser geistliches. Und so, wie Rut von der Speise noch ihrer Schwiegermutter etwas abgeben konnte, so wird auch der, der von Jesus das Wasser des Lebens bekommt, zur Quelle für andere werden. [67]

2, 15 Als sie nun aufstand, um aufzulesen, befahl Boas seinen Knechten: Auch zwischen den Garben darf sie auflesen, und ihr sollt ihr nichts zuleide tun.

16 Vielmehr sollt ihr sogar aus den Bündeln Ähren für sie herausziehen und liegen lassen, damit sie sie auflesen kann, und ihr sollt sie nicht bedrohen.

Einige großzügige Bauern ließen bis zu einem Viertel ihres Ertrages für die Armen und Fremden stehen. [68] Boas handelt hier ebenfalls sehr vorbildlich indem er mehr tut, als das Gesetz von ihm verlangt. Aus Liebe zu seinen Mitmenschen achtet er mehr auf ihr Wohlergehen und als auf seinen Gewinn. Damit handelt er genau nach Jesu Vorstellungen von der Gesetzeserfüllung, die nur durch Liebe möglich ist. [69]

2, 17 So las sie auf dem Feld auf bis zum Abend. Und als sie ausschlug, was sie aufgelesen hatte, da war es etwa ein Efa Gerste.

18 Und sie hob es auf und kam in die Stadt, und ihre Schwiegermutter sah, was sie aufgelesen hatte. Und sie zog heraus, was sie übriggelassen, nachdem sie sich gesättigt hatte, und gab es ihr.

19 Da sagte ihre Schwiegermutter zu ihr: Wo hast du heute aufgelesen, und wo hast du gearbeitet? Gesegnet sei, der dich beachtet hat! Und sie berichtete ihrer Schwiegermutter, bei wem sie gearbeitet hatte, und sagte: Der Name des Mannes, bei dem ich heute gearbeitet habe, ist Boas.

20 Da sagte Noomi zu ihrer Schwiegertochter: Gesegnet sei er von dem HERRN, der seine Gnade nicht entzogen hat, weder den Lebenden noch den Toten! Und Noomi sagte zu ihr: Der Mann ist nahe verwandt, er ist einer von unseren Lösern.

21 Und die Moabiterin Rut sagte: Schließlich hat er noch zu mir gesagt: Du sollst dich zu meinen Knechten halten, bis sie meine ganze Ernte beendet haben.

22 Da sagte Noomi zu Rut, ihrer Schwiegertochter: Es ist gut, meine Tochter, daß du mit seinen Mägden hinausziehst; so kann man dich auf einem andern Feld nicht belästigen.

23 So hielt sie sich denn zu den Mägden des Boas, um Ähren aufzulesen, bis die Gerstenernte und die Weizenernte beendet waren. Dann blieb sie zu Hause bei ihrer Schwiegermutter.

Rut hat ca. 25 kg Gerste gesammelt, ein ungewöhnlich gutes Ergebnis. [70] Dazu hat sie noch die restlichen Körner vom Mittagessen. Weil Noomi weiß, daß Arme normalerweise nicht so gut behandelt werden, fragt sie erstaunt, wo Rut denn gewesen sei. Die Antwort erfreut sie sehr, weil sie weiß, daß Boas zu ihren Lösern gehört.

Nach 3Mo 25,23-25 durfte Land in Israel nicht endgültig verkauft werden, weil es Gott gehört. [71] Stattdessen sollte im ganzen Land das Loskaufrecht gelten: der nächste Verwandte eines verarmten Israeliten, der sein Land verkauft hatte oder verkaufen mußte, konnte dessen ehemaligen Besitz zurückkaufen („einlösen“). Daher die Bezeichnung Löser.

Nachdem Noomi erfahren hat, daß Rut auf dem Feld einer ihrer Löser war, wiederholt sie ihren Segenswunsch. Gleichzeitig erkennt sie, daß Gott seine Gnade (chesed) trotz allen Leidens in Moab nicht länger zurückhält.

Auch Noomi ermuntert Rut (wie zuvor Boas, 2,9), aus Sicherheitsgründen weiterhin bei Boas zu arbeiten. Das deutet auf die unmoralischen Zustände während der Richterzeit hin. Nach Beendigung der Erntezeit gab es für Rut keine Möglichkeit mehr zu arbeiten und sie bleibt im Haus ihrer Schwiegermutter. [72]

2.3 Der Ruheplatz

3, 1 Und Noomi, ihre Schwiegermutter, sagte zu ihr: Meine Tochter, sollte ich dir nicht einen Ruheplatz suchen, damit es dir gut geht?

Noomi hat wieder Hoffnung und kann sich jetzt um das Wohl anderer Menschen, hier ihrer Schwiegertochter, kümmern. Die Menschen brauchen keine vergänglichen materiellen Si-cherheiten [73], sondern einen Platz zum Ausruhen, damit es ihnen gut geht. Nicht umsonst hat uns Gott den Sabbat verordnet und die Sabbatheiligung in die Gebote aufgenommen. [74] Allerdings sagt die Bibel auch, daß wir hier auf dieser Erde nie wirklich zur Ruhe kommen. In der Sabbatruhe dürfen die Menschen aber erahnen, wie es später in der neuen Welt sein wird, wenn wir bei Jesus zur Ruhe kommen. [75] Vorbildlich für uns sind der Eifer und die Sorgfalt, mit denen Noomi ihre Pläne schmiedet, um Rut zur Ruhe zu führen. Da stellt sich uns die Frage, ob es uns auch so wichtig ist, andere Menschen, die Jesus noch nicht kennen, zu diesem Ruheplatz zu führen.

In der damaligen Zeit waren Ruhe und Sicherheit für eine Frau in der Ehe zu finden, so daß Noomi versuchen muß, einen Mann für Rut zufinden, der sie wieder heiratet.

2.3.1 Noomis Plan und dessen Ausführung

3, 2 Und nun, ist nicht Boas, mit dessen Mägden du zusammen warst, unser Verwandter? Siehe, heute abend worfelt er auf der Tenne die Gerste.

3 So bade und salbe dich und leg deine besten Kleider an und geh zur Tenne hinab! Laß dich von dem Mann aber nicht bemerken, bis er fertig ist mit Essen und Trinken.

4 Und es soll geschehen, wenn er sich hinlegt, dann merke dir die Stelle, wo er sich hinlegt, und geh hin und decke sein Fußende auf und lege dich hin. Er wird dir dann mitteilen, was du tun sollst.

5 Und sie sagte zu ihr: Alles, was du sagst, will ich tun.

6 Und sie ging zur Tenne hinab und tat nach allem, was ihre Schwiegermutter ihr befohlen hatte.

 

Boas hatte durch sein großzügiges Handeln an Rut und Noomi seine Wohlgesonnenheit ihnen gegenüber gezeigt. Als Verwandter kommt er als Löser in Frage, so daß Noomi keine Bedenken hat, einen Plan zu entwickeln, wie sie Boas und Rut verkuppeln kann.

Nach der Ernte mußte das Getreide gedroschen und geworfelt werden. Das geschah auf der Tenne, einer festen, ebenen Fläche, die leicht erhöht lag. Reiche Leute besaßen eine eigene Tenne, doch häufig wechselten sich die Einwohner eines Dorfes oder einer Stadt mit der Benutzung einer gemeinsamen Tenne ab. Beim Dreschen wurden die Getreidekörner mit Dreschflegeln oder von im Kreis laufenden Ochsen aus den Halmen geschlagen. Danach wurde das Getreide in die Luft geworfen (d.h. geworfelt), damit der Wind die Spreu wegblasen konnte. Danach wurden die Getreidekörner gesammelt, um sie zu lagern oder zu verkaufen. Das Dreschen und Worfeln war immer von Feiern begleitet. Da Noomi wußte, wann Boas sein Getreide dreschen würde, und daß er in der Nähe seines Getreides schlafen würde, um es zu bewachen, konnte sie Rut genaue Anweisungen geben. [76]

Rut soll sich waschen und mit wohlriechendem Öl salben und ihr Kleid anlegen. Vielleicht ist nicht das beste Kleid gemeint (das nur zu Hochzeiten getragen wurde), sondern ein großes Überkleid, das vor der Kälte der Nacht schützen und ihre Identifizierung verhindern konnte. [77] Dann soll sie zur Tenne gehen, sich dort von niemandem bemerken lassen. Nach dem Essen und Trinken, wenn Boas sich schlafengelegt hat, soll sie sich zu seinen Füßen legen und dann seine Anweisungen befolgen. Das Aufdecken seiner Füße sollte vermutlich bewirken, daß Boas wieder aufwacht und Rut zu seinen Füßen bemerkt. [78]

Rut ist bereit, alles zu tun, was Noomi wünscht, auch wenn nicht klar war, wie die Aktion enden würde. Sie ist genauso gehorsam wie in 2,22f. Das ist Hingabe mit letzter Konsequenz, die kein Risiko scheut.

 

3, 7 Als Boas nun gegessen und getrunken hatte und sein Herz fröhlich wurde, da kam er, um sich am Ende des Getreidehaufens hinzulegen. Da kam sie leise, deckte sein Fußende auf und legte sich hin.

8 Und es geschah um Mitternacht, da schrak der Mann auf und beugte sich vor, siehe, da lag eine Frau an seinem Fußende.

9 Und er sagte: Wer bist du? Sie sagte: Ich bin Rut, deine Magd. So breite den Saum deines Gewandes über deine Magd aus, denn du bist Löser!

Alles verläuft wie von Noomi geplant. Um Mitternacht wacht Boas auf und fragt (wie in 2,5), wer denn die Frau zu seinen Füßen ist. Demütig antwortet Rut: Ich bin Rut, deine Magd. Dann nimmt sie das Symbol des Flügelausbreitens auf (hier leider mit Saum übersetzt), das Boas in 2,12 benutzt hat. Er hatte um Gottes Segen für sie gebeten, die sich unter Gottes Flügel begeben hatte. [79] Nun bittet sie darum, auch unter die Flügel des Boas kommen zu dürfen, ein Symbol für die Heirat. [80] Es war im voraus nicht klar, wie Boas auf die Aufforderung, sie zu heiraten, reagieren würde. Aber Rut wagt alles.

In einem späteren biblischen Buch lesen wir von der Jüdin Ester. Auch sie riskiert viel: Nachdem der persische König Ahasveros (d.i. Xerxes I. 485-465 v. Chr.) [81] seine Frau Vasthi verstoßen hatte (Est 1,12ff), wählt er unter vielen jungen Mädchen Ester als neue Gemahlin (Est 2,2.8). Als der Großwesir Haman versucht, alle Juden zu vernichten (Est 3,6), riskiert Ester ihr eigenes Leben, um ihr Volk zu retten. [82]

Die Begegnung zwischen Boas und Rut fand nachts statt, so daß Boas die Möglichkeit hatte, Ruts Wunsch abzulehnen, ohne daß die ganze Stadt davon erfuhr. Daß es in dieser nächtlichen Begegnung zum Geschlechtsverkehr kam, ist nicht zu erwarten, da sowohl Boas (2,1) als auch Rut (3,11) für ihren guten Charakter bekannt waren. [83]

2.3.2 Erlösung I — Boas möchte Rut lösen

3, 10 Da sagte er: Gesegnet seist du von dem HERRN, meine Tochter! Du hast deine letzte Treue schöner erwiesen als die erste, indem du nicht den jungen Männern nachgelaufen bist, sei es geringen oder reichen.

11 Und nun, meine Tochter, fürchte dich nicht! Alles, was du sagst werde ich für dich tun, erkennt doch alles Volk im Tor, daß du eine tüchtige Frau bist.

12 Und nun, es ist wirklich so, daß ich Löser bin, doch gibt es da auch noch einen Löser, der näher mit dir verwandt ist als ich.

13 Bleib heute nacht hier! Und es soll am Morgen geschehen, wenn er dich lösen will, gut, so mag er lösen. Wenn er aber keine Lust hat, dich zu lösen, dann löse ich dich, so wahr der HERR lebt! Bleib liegen bis zum Morgen!

14 Da blieb sie an seinem Fußende liegen bis zum Morgen. Doch bevor einer den anderen erkennen konnte, stand sie auf, denn er sagte sich: Es soll nicht bekannt werden, daß eine Frau auf die Tenne gekommen ist!

15 Und er sagte: Gib das Umschlagtuch her, das du um hast, und halte es auf! Und sie hielt es auf, und er maß sechs Maß Gerste ab und lud es ihr auf. Dann ging er in die Stadt.


Die heikle Situation nimmt einen guten Fortgang: Boas ist keineswegs entrüstet über Ruts Aufforderung, sondern segnet sie und verspricht, alles zu tun, was sie wünschte. Wie in 2,8 wählt er in V.10 und V.11 die Anrede „meine Tochter“ für die jüngere Rut. Er preist ihre Treue Noomi gegenüber. Scheinbar ging er davon aus, daß Rut problemlos einen jüngeren Mann gefunden hätte und pries sie dafür, daß sie nun einen älteren Mann heiraten will, um ihre Verpflichtungen ihrem ersten Ehemann Machlon und dem Familiennamen Elimelechs gegenüber zu erfüllen (V.10), der Familie Noomis. So erweist sie auch ihre letzte Treue Noomi gegenüber. Der Fortgang der Geschichte zeigt, daß Boas nicht nur die Nachkommenschaft Noomis sichert (4,13ff), sondern auch ihr leibliches Wohlergehen (2; 3,17; 4,15). Beides hätten die jüngeren Männer vermutlich nicht gewollt bzw. gekonnt. Auch als Christ steht man in der Gefahr, falschen Zielen hinterherzurennen, die zeitweilig Erfüllung bringen, aber letzendlich nicht zur Erlösung führen. Rut dagegen wählt den Weg, der sie und Noomi langfristig weiterführt. Dadurch werden beide, Rut und Noomi, Stammmütter Davids und Jesu (4,17).

Treue und Liebe sind auch die Schlüsselbegriffe zum Verständnis des nächsten Verses. Boas verspricht Rut, alles für sie zu tun, was sie will. Da Boas ein vermögender Mann war, ist das schon ein gewaltiges Angebot. Rut hätte ja alles mögliche verlangen können. Aber da Boas ihre Treue gesehen hatte, fürchtete er sich nicht vor überzogenen Forderungen. Er vertraute ihr. Ebenso verheißt Gott treuen Menschen, daß er alle ihre Bitten erfüllen wird. [84] Ein Treueverhältnis ähnelt einem Liebesverhältnis. Man kennt den anderen gut, auch seinen Willen, und möchte deshalb gar nichts fordern, was dem Wunsch des anderen widerspricht. Das sehen wir auch an Jesus. Vor seinem Tod bittet er den Vater, daß dieser Kelch an ihm vorübergehen möge, doch er fügt hinzu, daß nicht sein, sondern des Vaters Wille geschehen soll. [85]

Der Begriff Löser bezieht sich eigentlich auf jemanden, der das Land eines Verarmten nahen Verwandten zurückkauft. In besonderen Fällen wie hier konnten weitere Pflichten damit verbunden sein. Das Leviratsgesetz (nach lat. levir für Schwager) verlangte vom Bruder eines verstorbenen Mannes, die Witwe zu heiraten und einen Sohn mit dem Namen des Bruders aufzuziehen, damit dessen Name nicht ausgelöscht wird, d.h. nicht in Vergessenheit gerät. [86] Wenn dies Gesetz nicht anwendbar war, gab es noch das Gesetz für Erbtöchter. [87] Doch auch dies trifft auf Elimelech, der keine Tochter hat, nicht zu. Schwiegertöchter kommen in dem Gesetz nicht vor. Aber der Sinn dieses Gesetzes ist der gleiche wie beim Leviratsgesetz: der Name des Vaters soll erhalten bleiben, und dazu ist ein Erbteil nötig. [88] Im Fall Elimelechs war nur Rut übriggeblieben, die durch die Geburt eines Sohnes die Sippe weiterführen konnte. Deswegen ist derjenige, der das Land Elimelechs kauft, auch verpflichtet, ihm zuerst einen Nachkommen zu zeugen (4,10), d.h. Rut zu heiraten. Und darum weiß Boas, daß es eigentlich nicht um das Einlösen eines Stück Landes (4,3) geht (denn das erbt der erste Sohn), sondern um das Lösen einer Person (3,12f; 4,5)!

Rut hatte sich als „Heidin“, als Angehörige eines heidnischen Volkes, nach ihrer Bekehrung (1,16) jetzt auf das Gesetz Gottes Berufen (das Lösegesetz). Dadurch steht auch sie unter dem Alten Bund, wie Boas durch seine Antwort: „Und nun, es ist wirklich so, daß ich Löser bin [...]“ bestätigt. Genauso dürfen wir „Heiden“ den Neuen Bund für uns in Anspruch nehmen: Jesus ist wirklich unser Erlöser. Er starb am Kreuz, „es ist vollbracht“ (Joh 19,30), wir dürfen die Vergebung täglich in Anspruch nehmen. Und Gott freut sich, wenn wir das tun und zu ihm kommen. So wie Boas sich freute, daß Rut zu ihm kam (2,8.10.14-17; 3,10).

Nachdem Boas sich bereit erklärt hat, Rut zu lösen, taucht das nächste Problem auf: Es gibt noch einen anderen Löser, der näher verwandt ist und deshalb höhere Priorität beim Lösen hat. Ob er lösen will, das wollte Boas gleich am nächsten Tag klären. Die Nacht darf Rut unter Boas Schutz auf der Tenne bleiben, aber am Morgen machte sie sich noch vor der Dämmerung auf den Heimweg, um unnützem Gerede zu entgehen. Boas gibt ihr auch diesmal wieder reichlich Gerste (etwa 50 kg) mit. Rut muß eine starke Frau gewesen sein, um soviel tragen zu können. Boas hob ihr das Paket vermutlich auf den Kopf. Später ging Boas selber in die Stadt, um mit dem anderen Löser zu sprechen. [89]

2.3.3 Unterpfand der Erlösung

3, 16 Sie aber kam zu ihrer Schwiegermutter. Die sagte: Wie steht es mit dir [90], meine Tochter? Und sie berichtete ihr alles, was der Mann ihr getan hatte,

17 und sagte: Diese sechs Maß Gerste gab er mir, denn er sagte zu mir: Du sollst nicht mit leeren Händen zu deiner Schwiegermutter kommen.

18 Da sagte sie: Bleib zu Hause, meine Tochter, bis du erkennst, wie die Sache ausfällt. Denn der Mann wird nicht ruhen, es sei denn, er habe die Sache heute zu Ende geführt.

Voller Neugier erwartet Noomi ihre Schwiegertochter. Wörtlich übersetzt fragt Noomi, wer Rut jetzt ist. Die Begegnung mit dem Erlöser läßt Menschen nicht unverändert. Entweder werden sie zu Verworfenen, zu Hoffnungslosen, oder sie werden zu Angenommenen, Glücklichen. Dazwischen gibt es nichts mehr. Nur vor der Begegnung war noch alles offen. So sagt auch Jesus zu seinen Jüngern: „Wer nicht gegen uns ist, ist für uns.“ (Mk 9,40) Es gibt kein Dazwischen. Und wie Boas Rut nicht abweist, als sie zu ihm kommt, so weist auch Jesus niemanden von sich, der zu ihm kommt: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen.“ (Joh 6,37) Er empfängt die Kinder [91], Zöllner und Sünder [92].

Sechs Maß Gerste gibt Boas der Rut mit, gerade so viel, wie sie tragen konnte. Vermutlich war sich Boas seiner Sache recht sicher. Er wußte, daß der andere Löser nicht würde lösen können und hatte keinen Zweifel mehr an seinem Eheglück. Daher ist diese Gabe ein Vorschuß, ein Angeld auf die folgende Erlösung. Rut brauchte nicht mit leeren Händen zurückzukehren, sie bekam von Boas etwas zum Vorzeigen. Genauso geht es auch uns:

Eph 1,13 In ihm [Jesus] seid auch ihr, nachdem ihr das Wort der Wahrheit, das Evangelium eures Heils, gehört habt und gläubig geworden seid, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist der Verheißung.

14 Der ist das Unterpfand unseres Erbes, auf die Erlösung seines Eigentums zum Preise seiner Herrlichkeit.

Durch die Bekehrung können wir Erlösung an Geist und Seele erfahren, aber die des Leibes steht noch aus. Aber als Sicherheit dafür, daß das wirklich geschehen wird, haben wir den Heiligen Geist bekommen, der sich sichtbar auswirkt. [93]

Noomi ist überzeugt, daß Boas keine Zeit versäumt und nicht ruhen wird, bis die ganze Sache ein Ende gefunden hat. Auch Jesus ging zielstrebig seinen Weg, tat alles, was der Vater wünschte [94], bis er sein Werk auf Golgatha vollbracht hatte. Genauso geraten unsere Anliegen bei Jesus und Gott nicht in Vergessenheit. [95]

Jesus ist also wirklich unser Erlöser. Wer zu ihm kommt, wird nicht hinausgestoßen, sondern bekommt Jesu Frieden [96] und wird vom Heiligen Geist erfüllt. Daß wir den Heiligen Geist als Unterpfand für die kommende endgültige Erlösung haben, das sollte man unserem Leben ansehen.


2.4 Die Erlösung

2.4.1 Erlösung II — der nähere Verwandte kann nicht lösen

4, 1 Boas aber war zum Tor hinaufgegangen und hatte sich dort hingesetzt. Und siehe, der Löser kam vorbei, von dem Boas geredet hatte. Da sagte er: Komm herüber, setze dich hierher, du Soundso! Und er kam herüber und setzte sich.

2 Und Boas nahm zehn Männer von den Ältesten der Stadt und sagte: Setzt euch hierher! Und sie setzten sich.

3 Und er sagte zu dem Löser: Das Feldstück, das unserem Bruder Elimelech gehörte, will Noomi, die aus dem Gebiet von Moab zurückgekehrt ist, verkaufen.

4 Da habe ich nun gedacht, ich will es deinem Ohr eröffnen und vorschlagen: Erwirb es im Beisein derer, die hier sitzen, und im Beisein der Ältesten meines Volkes! Wenn Du es lösen willst, löse! Wenn du es aber nicht lösen willst, dann teile es mir mit, damit ich es erkenne. Denn außer dir ist niemand zum Lösen da, und ich komme erst nach dir. Er sagte: Ich will es lösen.

5 Da sagte Boas: An dem Tag, da du das Feld aus der Hand Noomis erwirbst, hast du auch die Moabiterin Rut, die Frau des Verstorbenen, erworben, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil neu erstehen zu lassen.

6 Da sagte der Löser: Dann kann ich es für mich nicht lösen, sonst richte ich mein eigenes Erbteil zugrunde. Übernimm du für dich meine Lösungspflicht, denn ich kann wirklich nicht lösen!

Der offene Platz am Stadttor war der Platz, wo alle persönlichen und zivilrechtlichen Angelegenheiten entschieden wurden. Dort konnte Boas seinen Verwandten auch am ehesten treffen, wenn am frühen Morgen das Geschäftsleben begann. Das Gebiet um Bethlehem ist recht hügelig und die Tenne lag unterhalb der Stadt, so daß Boas zum Tor hinaufgehen mußte. Daß Boas seinen Verwandten nicht mit Namen anredete, ist unwahrscheinlich. Vermutlich will der Autor den Verwandten durch das Nichtnennen des Namens „strafen“, weil er den Namen Elimelechs nicht erhalten will, indem er Rut heiratet.

Boas Auftreten gegenüber den Ältesten zeigt, daß er ebenfalls ein geachteter Mann gewesen sein muß, der schon etwas älter war. Warum er gerade zehn Männer aussucht, ist nicht bekannt. Jahrhunderte später wurde 10 die Mindestzahl für eine jüdische Ehesegnung und Synagogenversammlung. [97]

Der Plan Noomis, das Feldstück zu verkaufen, hing sicher nicht mit ihrer wirtschaftlichen Situation zusammen. Boas hatte Rut soviel Getreide zukommen lassen, daß die beiden eine ganze Zeit davon leben konnten: nach 2,17 etwa 25 kg an einem Tag, also etwa 1,2 t in 2 Monaten! Außerdem scheinen Witwen damals kein Erbrecht besessen zu haben, wohl aber das Recht, die Interessen ihrer Söhne zu vertreten. [98] Wenn sie das Land an einen Löser verkaufte, blieb das Land in der Familie und ihrem Sohn würde möglicherweise noch ein Nachkomme geboren werden. Daher gehört Noomis Entschluß, das Feld zu verkaufen, zu ihrer Strategie, Rut einen Ruheplatz (3,1) und ihrem Sohn Machlon, der das Feld wohl geerbt hatte, einen Nachkommen zu beschaffen.

Als Verwandter war Boas ein möglicher Löser, doch es gab noch einen näheren, dem das Löserecht vor ihm zustand. Erst wenn dieser ablehnte, konnte Boas Noomis Feld und Rut lösen. Als er von dem Feld hört, ist er zunächst begeistert und möchte es lösen. Land zu kaufen war eine gute Investition, denn so konnte er seinen Reichtum durch den Ertrag des Landes weiter vermehren. Doch als er erfährt, daß er dann auch Rut, die Moabiterin, heiraten müsse, schwindet sein Interesse: Er kann es nicht, da sonst der erste Sohn als Nachkomme Machlons gelten und das gelöste Land und vielleicht sogar noch ein Teil seines Besitzes in dessen Besitz übergehen würde. Er sah dadurch zu Recht seinen Besitz in Gefahr. [99] Hätte es sich nur um Noomi gehandelt, dann wäre dies nicht der Fall, da sie das gebärfähige Alter bereits überschritten hatte (1,12). Daß Boas trotzdem Rut heiraten will, zeigt wieder seine Barmherzigkeit und Liebe. Viele Gesetze des AT forderten die Bereitschaft zu materiellem Verlust und führten bei denen, die sie befolgten, zu Wachstum im Glauben.

Übertragen wir all dies neutestamentlich, so muß man sich fragen, wer denn der nähere Verwandte sein soll. Es kann nur das Gesetz gemeint sein. Alle Menschen, die Jesus noch nicht kennen oder als Herrn angenommen haben, stehen als Sünder unter dem Gesetz. Das Gesetz ist folglich ihr nächster Verwandter. Und das Gesetz kann theoretisch lösen! Es verheißt denen, die es halten, Leben. [100] Und das Gesetz ist heilig, gerecht und gut (vgl. Rö, Ga) [101], wie alles was von Gott kommt. Wer es hält, hat ewiges Leben. [102] Es ist von Gott eingesetzt, damit wir es halten. Doch ein Blick auf das eigene Leben zeigt, daß wir täglich daran scheitern. In diesem Sinne ist das Gesetz unser Zuchtmeister auf Christus hin [103], „durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde“ (Rö 3,20). Es zeigt uns, wie es um uns steht und daß wir Erlösung brauchen! Erst wenn wir das eingesehen haben, kann Jesus uns retten. Deshalb kommt das Gesetz vor Jesus und niemand kommt am Gesetz vorbei.

Das Lösegesetz des Alten Testaments ist eine Vorausschau auf die Erlösung, die Jesus im Neuen Testament für uns erwirkt. Drei Voraussetzungen mußten dazu erfüllt sein. Die erste Bedingung war, daß das Lösen nur durch einen nahen Verwandten geschehen konnte. Deshalb mußte Jesus unser Bruder werden. [104] Es reichte nicht, daß Jesus im Himmel unser Bruder und Hoherpriester ist, sonder er mußte in aller menschlichen Schwachheit auf die Erde kommen. [105]

Die zweite Voraussetzung ist, daß der Löser die finanzielle Kraft zum Lösen hat. Von Boas wird schon in 2,1 gesagt, daß er Kraft hat. Auch Jesus besaß die Kraft, uns zu erlösen. [106] Die dritte Voraussetzung ist das Wollen. Jesus wollte den Willen seines Vaters erfüllen. [107] Und der Wille Gottes ist, daß wir erlöst werden. [108] Warum will Jesus uns erlösen? Weil er uns lieb hat [109] und weil Gott uns lieb hat. [110] Auch Boas, der Rut lösen will (3,13), hat sich in sie verliebt, wie man an seinem fürsorglichen Verhalten ihr gegenüber merkt.

Der andere Löser (das Gesetz) scheiterte an Bedingung zwei. Er war näher verwandt als Boas (Jesus) und wollte auch (V.4), aber er konnte nicht (V.6). Das Gesetz kann viel (z.B. uns die Richtung weisen), aber erlösen kann es uns nicht. Es kann kein Leben erwecken (V.5f). Das kann nur Christus (V.10,13). [111]

2.4.2 Zeichen der Erlösung

4, 7 Früher nun galt in Israel für ein Loskaufverfahren oder für ein Tauschgeschäft, wenn man irgendeine Sache bestätigen wollte, dies: Der eine zog seinen Schuh aus und übergab ihn dem anderen; und das galt als Bezeugung in Israel.

8 Als nun der Löser zu Boas sagte: Erwirb es dir! - zog er seinen Schuh aus.

9 Da sagte Boas zu den Ältesten und zu allem Volk: Ihr seid heute Zeugen dafür, daß ich aus der Hand Noomis hiermit alles erworben habe, was dem Elimelech, und alles, was Kiljon und Machlon gehört hat.

10 Somit habe ich mir auch Machlons Frau, Rut, die Moabiterin, als Frau erworben, um den Namen des Verstorbenen auf seinem Erbteil neu

erstehen zu lassen, damit nicht der Name des Verstorbenen ausgerottet wird aus dem Kreis seiner Brüder und aus dem Tor seines Heimatortes. Ihr seid heute Zeugen!



Anstatt einen Vertrag aufzusetzen, in dem das Abkommen zwischen den Parteien schriftlich festgehalten und durch Unterschriften bezeugt wurde, vollzog man in Israel eine symbolische Handlung: Die Sandale sollte veranschaulichen, daß Boas das Recht erhielt, auf dem erworbenen Land als sein Besitz umherzugehen. Auch in 5Mo 1,36; 11,24; Jos 1,3; 14,9 [112] symbolisiert der Schuh Landbesitz. [113] In 5Mo 25 tauchen das Schuhausziehen, Anspucken und Verfluchen auf, um die Unwilligkeit eines Bruders, die Schwagerehe einzugehen, zu strafen. Hier dagegen hat sich die Bedeutung des Symbols gewandelt und steht nur noch für die Besiegelung eines Tauschgeschäftes oder Loskaufverfahrens. Da der nähere Verwandte nicht damit gerechnet hatte, Rut heiraten zu müssen, kann das ein Indiz dafür sein, wie Gottes Gebote langsam in Vergessenheit gerieten und nur noch wenigen bekannt waren. [114] Ähnliches beobachten wir auch heute, wo viele nur noch oberflächliche Bibelkenntnisse haben und nur wenige sich besser im Wort Gottes auskennen.

Boas ruft das Volk im Tor nochmal als Zeugen dafür an, daß er den Besitz Elimelechs, Machlons und Kiljons aus der Hand Noomis erworben hat, dazu Machlons Frau Rut, um dem Verstorbenen auf seinem Erbteil einen Nachkommen erstehen zu lassen. Hier wird deutlich, daß Boas das Land nicht zum eigenen Besitz erworben hat. Nicht ausdrücklich genannt, aber in V.15 angedeutet, übernimmt er auch die Versorgung Noomis.

Die Schuhübergabe symbolisiert den Bundesschluß zwischen Boas und dem anderen Löser. Der andere tritt sein Recht an Boas ab und hat zukünftig keinen Rechtsanspruch mehr auf Rut und das Land. Für ihn ist Rut „gestorben“. Auch wir leben in einem neuen Bundesverhältnis, in dem das Gesetz seinen Anspruch verloren hat, wir sind dem Gesetz „gestorben“. Das wird in der Taufe symbolisiert, bei der wir in den Tod Christi getauft wurden, damit dem Gesetz starben und mit Christus zu neuem Leben auferweckt wurden. [115]

Boas hat sicherlich einiges für Elimelechs landwirtschaftlichen Betrieb zahlen müssen. Das konnte er, weil er ein vermögender Mann war. Jesus hat auch viel für unsere Erlösung gezahlt: „denn ihr wißt, daß ihr nicht mit vergänglichen Dingen, mit Silber oder Gold, erlöst worden seid von eurem eitlen, von den Vätern überlieferten Wandel, sondern mit dem kostbaren Blut Christi als eines Lammes ohne Fehler und ohne Flecken“ (1Pt 1,18f). Dazu ist er mit einem Leib in die Welt gekommen, damit er ihn als Kaufpreis für unsere Erlösung hingeben kann. [116] Was Boas exemplarisch für Rut tut, das tut Jesus für die ganze Welt! Das Gesetz kann nur Recht ergehen lassen, und das heißt Tod für den Sünder. Jesus rettet uns durch Gnade. Er hat uns schon erlöst. Es ist vollbracht. Wir brauchen nur noch zu ihm, zu unserem Ruheplatz zu kommen, damit es uns gut geht.

Boas hat Rut für sich erworben (V.10), Rut ist eines anderen (Boas) Frau geworden. Auch Jesus hat uns nicht einfach freigekauft, sondern hat uns zu seinem Eigentum gemacht: „Der hat sich selbst für uns gegeben, damit er uns loskaufte von aller Gesetzlosigkeit und sich selbst ein Eigentumsvolk reinigte, das eifrig sei in guten Werken.“ (Tit 2,14, vgl. Rö 7,4).

2.4.3 Gottes Segen

4, 11 Und alles Volk, das im Tor war, und die Ältesten sagten: Wir sind Zeugen! Der HERR mache die Frau, die in dein Haus kommt, wie Rahel und wie Lea, die beide das Haus Israel gebaut haben! Und gewinne du Vermögen in Efrata, und dein Name werde gerühmt in Betlehem!

12 Und von den Nachkommen, die der HERR dir von dieser jungen Frau geben wird, soll dein Haus wie das Haus des Perez werden, den Tamar dem Juda geboren hat!

Das Volk und die Älstesten bezeugen den Erlösungsvorgang freudig und baten Gott um einen vierfachen Segen für Boas und Rut. Erstens soll Rut wie Rahel und Lea, die Stammmütter Israels, werden. Als Rut nach Israel kam, war sie eine Fremde, die geringer war als die Mägde des Boas. Nun gehört sie zu Israel! Auch wir waren Fremde, aber nun sind wir Gottes Hausgenossen, Mitbürger der Heiligen! [117] Zweitens soll sie das Haus Israel weiterbauen, was entweder orientalische Übertreibung oder Prophetie ist. Zwar baut Rut nicht das Haus Israel, aber das Haus David und wird Stammmutter des Messias, auf den Israel wartet: Jesus Christus. Hier zeigt sich, wie gewaltig Gott segnen kann, weit über das hinaus, was wir erbitten und erdenken. [118] Rahel war wie Rut lange unfruchtbar [119] (Rt 1,4), doch Gott gedachte ihrer und schenkte ihr doch noch zwei Söhne, Josef und Benjamin. Zusammen mit ihren Mägden gebaren Rahel und Lea Jakob 12 Söhne, die Stammväter Israels. Auch Rut wird Boas noch viele eigene Söhne (über den erstgeborenen Sohn, der Elimelechs Namen weiterführt, hinaus) geboren haben, denn Einzelkinder waren damals nicht üblich. Drittens bitten sie um Vermögen, Reichtum oder Kraft (hayil wie in 2,1 und 3,11). Diese Bitte ist nicht rein materiell zu verstehen. Hier geht es um geistlichen Segen, Kraft, Vermögen. Aus dem Samen Davids ist viel Vermögen entstanden. Jesus hat unsere ganze Schuld getragen und dadurch weltweit Erlösung ermöglicht. [120]

Die Erwähnung der unglücklichen Geschichte von Juda und Tamar (1Mo 38) in V.12 kann drei Gründe haben. Einerseits wird dadurch die Gnade des lösenden Verwandten gezeigt. Boas ist nicht durch das Leviratsgesetz verpflichtet, Rut zu heiraten, weil er kein Bruder Machlons ist. Trotzdem nimmt er diese Verantwortung auf sich und beweist damit seinen guten Charakter und seine Liebe zu Rut. Er handelt darin ganz anders als sein Vorfahre Juda, einer der zwölf Söhne Jakobs. Dessen ältester Sohn, Er, war gottlos, weshalb Gott ihn bald nach seiner Hochzeit mit Tamar sterben ließ (1Mo 38,6f). Gemäß dem Leviratsgesetz sollte ihr Schwager Onan ihr einen Sohn zeugen, aber Onan ließ den Samen auf den Boden fallen, weil er wußte, daß das Kind nicht sein eigenes sein würde (1Mo 38,9). Das mißfiel Gott und er ließ auch ihn sterben (1Mo 38,10). Nun gab Juda der Tamar seinen dritten Sohn Schela nicht, obwohl dies versprochen war. Als Juda Witwer geworden war, verstellte sich Tamar als Hure und verführte ihn. Darauf wurde sie schwanger und bekam Zwillinge: Perez und Serach. Juda gesteht trotz Tamars Vorgehens ein, daß sie rechtmäßig gehandelt habe, weil er ihr seinen dritten Sohn verweigert und nicht nach dem Leviratsgesetz gehandelt habe (1Mo 38,26). Dadurch ist er Tamars Löser geworden. Rut steht hier im Gegensatz zu Tamar, weil sie das Leviratsgesetz korrekt vollzog, während Tamar die Erfüllung nur durch Lug und Trug erreicht. [121] Es kann auch ein spezielles lokales Interesse an Perez bestanden haben. Bethlehem gehörte dem Stamm Juda und der ganze Stamm Juda stammte von drei Söhnen Judas ab [122], so daß vermutlich viele Bewohner Bethlehems von Perez abstammten. [123] Außerdem stammte auch Boas von Perez ab (V.18-21).

Die Erwähnung von Perez zeigt, wie Gott auch „krumme Sachen“ geradebiegen und zu einem guten Ende führen kann. Denn Jesus kam aus dem Stamm Juda.

Dieser überschwengliche Segen, den das Volk aussprach (vermutlich ohne ganz zu verstehen, was sie da alles wünschten), macht Mut zum Segnen. Wir dürfen andere segnen, weil Gott uns dazu berufen hat, und uns überraschen lassen, wie Gott in der Erfüllung unsere Vorstellungen noch weit übertrifft. [124]

2.4.4 Die Frucht der Erlösung

4, 13 So nahm Boas die Rut, und sie wurde seine Frau, und er ging zu ihr ein. Und der HERR schenkte ihr Schwangerschaft, und sie gebar einen Sohn.

14 Da sagten die Frauen zu Noomi: Gepriesen sei der HERR, der es dir heute nicht an einem Löser hat fehlen lassen! Sein Name werde gerühmt in Israel!

15 Und er wird dir ein Erquicker der Seele sein und ein Versorger deines Alters! Denn deine Schwiegertochter, die dich liebt, hat ihn geboren, sie, die dir mehr wert ist als sieben Söhne.

16 Und Noomi nahm das Kind und legte es auf ihren Schoß und wurde seine Amme.

17 Und die Nachbarinnen gaben ihm einen Namen, indem sie sagten: Ein Sohn ist der Noomi geboren! Und sie gaben ihm den Namen Obed. Der ist der Vater Isais, des Vaters David.

Die Geburt eines Kindes ist immer wieder ein Geschenk Gottes, ein Segen des HERRN. Rut, die zehn Jahre unfruchtbar war (1,4), bekommt hier die Belohnung ihres Glaubensgehorsams in kürzester Zeit geschenkt. Auch Rut mußte warten, bis die Zeit erfüllt war (vgl. Jesu Geburt Lk 1,26-38; 2,1-7; Gal 4,4). Die Glückwünsche gehen an Noomi, die nun nicht mehr vergessen wird, sondern durch „ihren Sohn“ weiterleben wird. Das Wort Sohn bedeutet im Hebräischen oft einfach Nachkomme und kann daher auch für Enkel benutzt werden. [125] Noomi, dem Fleische nach Vorfahrin Jesu, ist zu beglückwünschen. Hier wird sie zur Hauptfigur. An ihr zeigt sich, wie Gott auch dann noch etwas aus unserem Leben machen kann, wenn wir uns selbst schon aufgegeben haben. Genauso wie er Noomi, die sich selbst voller Verzweiflung Mara, „die Bittere“, nannte (in Gegenwart der Frauen, die auch hier wieder anwesend sind), reich beschenkte und erfüllte, kann er jedes Leben wieder erhellen und zum Guten führen.

Die Frauen bezeichnen Boas als Noomis Löser, weil er auch Noomi versorgt (V.15) und sein Sohn als der ihre galt. Auch sie bitten darum, daß sein Name in Israel (nicht nur Bethlehem) gerühmt werde. Rut war für Noomi inzwischen sehr wertvoll geworden. Sieben Söhne galten als Inbegriff des Segens [126], den eine hebräische Familie empfangen konnte. [127] Noomi wird die Amme ihres Enkelkindes, was auch ein formaler Akt der Adoption gewesen sein könnte.

Die Frauen nennen das Kind Obed. Das ist eine Kurzform des Namens Obadja, „Diener des HERRN“. [128] Obed ist nur ein Diener, um den großen Plan Gottes weiterzuführen. Er selbst ist noch nicht der Verheißene. Aber schon nach wenigen Generationen kommt Gottes Plan zu seinem ersten Höhepunkt. Obed ist der Großvater von König David. Viele Generationen später wird dann Jesus geboren, unser großer Erlöser, der Verheißene, „der Löwe aus dem Stamm Juda, der überwunden hat“ (Offb 5,5; vgl. 1Mo 49,9.10). [129]

In der Ehe werden Mann und Frau, hier Boas und Rut, eins. [130] Die Frucht, die daraus resultiert, ist Obed (und vermutlich noch weitere Kinder). Auch wir sollen mit Jesus eins werden bzw. bleiben. [131] Dann können wir Frucht bringen und damit unserer Berufung nachkommen. [132] Es soll sich in unserem Leben nicht alles um uns drehen, nicht eigene Aktivitäten, Visionen usw. sollen durchgeführt werden, sonder Gott soll der Mittelpunkt unseres Lebens sein, ihm sollen wir uns dienend hingeben. Unsere Frucht ist unser Dienst für den HERRN. Denn wenn es um den Gottesdienst geht, dann sind wir Diener. Wenn es dagegen um die Erlösung geht, dann sind wir Könige und Priester. [133]

2.4.5 Das Geschlechtsregister Davids

4, 18 Und dies ist die Geschlechterfolge des Perez: Perez zeugte Hezron,

19 und Hezron zeugte Ram, und Ram zeugte Amminadab,

20 und Amminadab zeugte Nachschon, und Nachschon zeugte Salmon,

21 und Salmon zeugte Boas, und Boas zeugte Obed,

22 und Obed zeugte Isai, und Isai zeugte David.

In diesem abschließenden Geschlechtsregister vermißt man den Namen Elimelechs. Obwohl die ganze Erzählung davon handelt, wie sein Familienname weitergeführt wird, wird er hier nicht mehr erwähnt. Stattdessen wird der Erstgeborene als Sohn des Boas bezeichnet und taucht so auch im NT auf (Mt 1,5; Lk 3,32).

Perez war ein Sohn von Juda und Tamar (1Mo 38,12-30; Rt 4,12). Hezron gehörte zur Familie Jakobs, die mit ihm nach Ägypten zog (1Mo 46,12). Das gleiche Geschlechtsregister findet man in 1Chr 2,5-12. Ram wird in 1Chr 2,9 erwähnt. Amminadab und Nachschon lebten zur Zeit Mose, Amminadab war Aarons Schwiegervater. [134] Nachschon ist das Haupt des Hauses Juda. [135] Der hier erwähnte Salmon ist der aus 2Chr 2,11 und ist wohl nicht mit dem aus 1Chr 2,51.54 identisch, obwohl dieser den Namen „Vater Bethlehems“ trägt. Aber während der erste von Ram abstammt, ist letzterer ein Nachkomme Kalebs, des Bruders Rams. Nach Mt 1,5 war die Mutter Boas die kanaanäische Hure Rahab aus Jericho. [136] Obed, der Sohn von Boas und Rut, ist der Vater Isais und dieser der Vater Davids (1 Sam 17,12). Von David stammt Jesus Christus ab (Mt 15,22; 20,30f; 21,9.15; 22,42). [137]

Obwohl die Umstände teilweise sehr schwierig und hoffnungslos erschienen, hat Gott durch scheinbar bedeutungslose Ereignisse (Umzug, Eheschließungen, Tod, Ernten, Mahlzeiten, Schlaf, Landkauf) alles zu seinem wunderbaren Ziel geführt. Noomis aussichtslose Situation wandelt sich zum Besten, Ruts Treue und Glauben wird nicht nur in ihrem irdischen Leben belohnt. Sie wird Urgroßmutter von König David, dem alten großen König und taucht auch im Stammbaum Jesu, des neuen Königs, auf (Mt 1,5 Lk 3,32)! Doch das Hauptthema des Buches ist Erlösung. Boas ist in seinem großherzigen Handeln ein Abbild unseres Erlösers Jesus. Er hätte genausowenig lösen müssen wie der nähere Verwandte, aber er tut es aus Liebe zu uns. Wir haben wirklich einen Löser und dürfen seine Erlösung für uns in Anspruch nehmen! Als erlöste dürfen wir uns freuen und jubeln. [138] Die Konsequenz unserer Erlösung ist, daß wir Frucht für Gott bringen, aber ohne Gesetz und Zwang, denn davon sind wir befreit. Der Schuh ist abgegeben, damit hat das Gesetz freiwillig akzeptiert, daß wir nun jemand anders gehören. Aber unsere Haltung soll Hingabe an Jesus sein. Wenn wir in ihm bleiben, dann kann er durch uns Frucht bringen, trotz unserer Fehler und Schwächen.



3 Schlußbemerkung

Die Geschichten des Alten Testaments prägen sich durch ihre Anschaulichkeit gut ein und bleiben den Schülern vermutlich besser im Gedächtnis als z.B. die Paulusbriefe. „Das Alte Testament ist das Bilderbuch zum Neuen Testament“. Und indem man den Schwerpunkt auf die Person Jesus legt, bekommen die Geschichten, die eventuell aus anderen Blickwinkeln bekannt sind, eine ganz neue Bedeutung. Man merkt, daß das Alte Testament kein „totes“ altes Buch ist, das nur Geschichten über bzw. aus einem alten Volk enthält, die uns außer Aussagen über die damalige Kultur nichts zu bieten haben. Stattdessen stellt man fest, daß das Alte Testament die Grundlage des Neuen ist und AT und NT erst zusammen richtig verstanden werden können.

Mit der Suche nach Jesus im Alten Testament kann die Phantasie und Kreativität aller Gläubigen angespornt werden, in tiefere Bedeutungsebenen einzudringen und auch über bekannte Geschichten neu nachzudenken.



„Wenn du tief in die Schrift hineinschaust, so wirst du Christus und sein Wort darin finden.“ [139]

Martin Luther

 

4 Literaturverzeichnis

Baldwin, G.: Rut. In: Guthrie, D. und Motyer, J. A. (Hrsg.): Kommentar zur Bibel. AT und NT in einem Band. (R. Brockhaus) Wuppertal, 1. Sonderauflage 1992, S. 334-341

Coenen, L., Beyreuther, E. und Bietenhard, H. (Hrsg.): Theologisches Begriffslexikon zum Neuen Testament. Studien-Ausgabe Band 1. Abraham - Israel. (R. Brockhaus) 1990

Die Bibel. Aus dem Grundtext übersetzt. Revidierte Elberfelder Fassung. (R. Brockhaus) Wuppertal, 1985

Große Konkordanz zur Elberfelder Bibel (Revidierte Fassung). Wort- und Zahlenkonkordanz. (R. Brockhaus) Wuppertal, 1993

Lindsey, K. D.: Richter. In: Walvoord, J. F. und Zuck, R. F. (Hrsg.): Das Alte Testament. Erklärt und ausgelegt. Band 1. 1.Mose-2.Samuel. (Hänssler Bibelwissen) Neuhausen-Stuttgart, 1990, S. 465-520

Luther, M.: Das schöne Confitemini. In: Metzger, W. (Hrsg.): Band 7 der Calwer Luther-Ausgabe. (Hänssler) Neuhausen-Stuttgart, 1996

Luther, M.: Predigten über die Christusbotschaft. In: Metzger, W. (Hrsg.): Band 5 der Calwer Luther-Ausgabe. (Hänssler) Neuhausen-Stuttgart, 1996

Luther, M.: Predigten über den Weg der Kirche. In: Metzger, W. (Hrsg.): Band 6 der Calwer Luther-Ausgabe. (Hänssler) Neuhausen-Stuttgart, 1996

Preuß und Berger: Bibelkunde des Alten und Neuen Testaments. Heidelberg, 3. erneut durchges. Auflage 1985, S. 80-82

Reed, J. W.: Rut. In: Walvoord, J. F. und Zuck, R. F. (Hrsg.): Das Alte Testament. Erklärt und ausgelegt. Band 1. 1.Mose-2.Samuel. (Hänssler Bibelwissen) Neuhausen-Stuttgart, 1990, S. 521-538

Rienecker, F. (Hrsg.): Lexikon zur Bibel. (R. Brockhaus) Wuppertal, 3. Sonderauflage 1992


 

Fußnoten

[1] Martin Luther, Christusbotschaft, S. 40 <zurück>
[2] Alle Bibelzitate sind der Revidierten Elberfelder Bibel (R. Brockhaus Verlag) entnommen. <zurück>
[3] Rö 15,4: Denn alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben.

1Kor 9,10: Oder spricht er nicht durchaus um unsertwillen? Denn es ist um unsertwillen geschrieben, daß der Pflüger auf Hoffnung pflügen und der Dreschende dreschen soll auf Hoffnung, am Ertrag teilzuhaben.

1Kor 10,6.11: Diese Dinge aber sind als Vorbilder für uns geschehen, damit uns nicht nach bösen Dingen gelüstet, wie es jene gelüstete. [...] Alles dies aber widerfuhr jenen als Vorbild und ist geschrieben worden zur Ermahnung für uns, über die das Ende der Zeitalter gekommen ist. <zurück>
[4] Rienecker, Sp. 1163-1164 <zurück>
[5] Baldwin, S. 335 <zurück>
[6] Preuß, Berger, S. 81-82 <zurück>
[7] Baldwin, S. 334 <zurück>
[8] 2Kö 18,26: Da sagten Eljakim, der Sohn Hilkijas, und Schebna und Joach zum Rabschake: Rede doch zu deinen Knechten aramäisch! Denn wir verstehen es. Und rede nicht judäisc mit uns vor den Ohren des Volkes, das aus der Mauer ist! <zurück>
[9] Baldwin, S. 335 <zurück>
[10] Rienecker, Sp. 1163 <zurück>
[11] Baldwin, S. 335 <zurück>
[12] Reed, S. 521 <zurück>
[13] Ri 2,16-19: Da ließ der HERR Richter aufstehen, die retteten sie aus der Hand ihrer Plünderer. Aber auch auf ihre Richter hörten sie nicht, sondern hurten anderen Göttern nach und warfen sich vor ihnen nieder. Sie wichen schnell ab von dem Weg, den ihre Väter, um den Geboten des HERRN zu gehorchen, gegangen waren; sie handelten nicht so. Und wenn der HERR ihnen Richter erstehen ließ, war der HERR mit dem Richter, und er rettete sie aus der Hand ihrer Feinde alle Tage des Richters. Denn der HERR hatte Mitleid wegen ihres Ächzens über die, die sie quälten und sie bedrängten. Und es geschah, sobald der Richter gestorben war, kehrten sie um und trieben es schlimmer als ihre Väter darin, anderen Göttern nachzulaufen, ihnen zu dienen und sich vor ihnen niederzuwerfen. Sie ließen nichts fallen von ihren Taten und von ihrem halsstarrigen Wandel. <zurück>
[14] Ri 7,12.17-21: Und Midian und Amalek und alle Söhne des Ostens waren in das Tal eingefallen wie die Heuschrecken an Menge. Zahllos waren ihre Kamele, wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist, an Menge. [...] Und er sagte zu ihnen: Seht es mir ab und macht es ebenso. Und stoße ich ins Horn, ich und alle, die bei mir sind, dann sollt auch ihr ins Horn stoßen rings um das ganze Heerlager und sollt rufen: Für den HERRN und für Gideon. Und Gideon und die hundert Mann, die bei ihm waren, kamen an den Rand des Heerlagers, beim Beginn der mittleren Nachtwache; man hatte eben die Wachen aufgestellt. Und sie stießen in die Hörner und zerschmetterten die Krüge, die sie in der Hand hatten. Da stießen auch die drei Abteilungen in die Hörner und zerbrachen die Krüge. Und sie ergriffen mit ihrer linken Hand die Fackeln und mit ihrer rechten Hand die Hörner zum Blasen und riefen: Schwert für den HERRN und für Gideon. Und sie blieben stehen, jeder an seiner Stelle, rings um das Heerlager. Da lief das ganze Heerlager durcheinander, und sie schrieen laut und flohen. <zurück>
[15] Ri 8,21.26.27: Da sagten Sebach und Zalmunna: Steh du auf und stoß uns nieder! Denn wie der Mann, so seine Kraft. Da stand Gideon auf und erschlug Sebach und Zalmunna. Und er nahm die Halbmonde, die an den Hälsen der Kamele <hingen>. [...] Und das Gewicht der goldenen Ringe, die er erbeten hatte, betrug 1 700 Schekel Gold, abgesehen von den Halbmonden und den Ohrgehängen und den Purpurkleidern, die die Könige von Midian getragen hatten, und abgesehen von den Halsketten, die an den Hälsen ihrer Kamele gehangen hatten. Und Gideon machte daraus ein Ephod und stellte es in seiner Stadt auf, in Ofra. Und ganz Israel hurte ihm dort nach. Das wurde Gideon und seinem Haus zur Falle. <zurück>
[16] Reed, S. 521-522 <zurück>
[17] Reed, S. 534 <zurück>
[18] Rt 1,16: Aber Rut sagte: Dringe nicht in mich, dich zu verlassen, von dir weg umzukehren! Denn wohin du gehst, <dahin> will <auch> ich gehen, und wo du bleibst, da bleibe <auch> ich. Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott.

Rt 2,12: Der HERR vergelte dir dein Tun, und dein Lohn möge ein voller sein von dem HERRN, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um unter seinen Flügeln Zuflucht zu suchen <zurück>
[19] Baldwin, S. 335-336 <zurück>
[20] Reed, S. 524 <zurück>
[21] Baldwin, S. 336 <zurück>
[22] vgl. Joh 6,33-40.

Joh 6,35: Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens: Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten.

Lk 22,19: Und er nahm Brot, dankte, brach und gab es ihnen und sprach: Dies ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Dies tut zu meinem Gedächtnis. <zurück>
[23] Apg 2,46+47: Täglich verharrten sie einmütig im Tempel und brachen zu Hause das Brot, nahmen Speise mit Frohlocken und Schlichtheit des Herzens, lobten Gott und hatten Gunst beim ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich hinzu, die gerettet werden sollten. <zurück>
[24] Mt 26,26: Während sie aber aßen, nahm Jesus Brot, segnete, brach und gab es den Jüngern und sprach: Nehmt, eßt, dies ist mein Leib! <zurück>
[25] Apg 2,41: Die nun sein Wort aufnahmen, ließen sich taufen; und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan. <zurück>
[26] 5Mo 28,15-19: Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorchst, so daß du nicht darauf achtest, all seine Gebote und seine Ordnungen zu tun, die ich dir heute gebiete, dann werden all diese Flüche über dich kommen und dich erreichen. Verflucht wirst du sein in der Stadt, und verflucht wirst du sein auf dem Feld. Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog. Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackerlandes, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang, und verflucht wirst du sein bei deinem Ausgang. <zurück>
[27] Reed, S. 522 <zurück>
[28] 1Pt 1,3.4: Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der nach seiner großen Barmherzigkeit uns wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbteil, das in den Himmeln aufbewahrt ist für euch <zurück>
[29] Rö 8,17: Wenn aber Kinder, so auch Erben, Erben Gottes und Miterben Christi, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden.

Jak 2,5: Hört, meine geliebten Brüder: Hat nicht Gott die vor der Welt Armen auserwählt, reich im Glauben und Erben des Reiches zu sein, das er denen verheißen hat, die ihn lieben? <zurück>
[30] 1Sam 17,58: Und Saul fragte ihn: Wessen Sohn bist du, junger Mann? David antwortete: Der Sohn deines Knechtes Isai, des Bethlehemiters. <zurück>
[31] Mt 2,1; Lk 2,4-7 <zurück>
[32] 1Mo 35,19: Und Rahel starb und wurde begraben am Weg nach Efrata, das ist Bethlehem. <zurück>
[33] Baldwin, S. 337 <zurück>
[34] Auch Jesus ermahnt uns zum Vollkommensein, doch Vollkommenheit vor Gott können wir nur durch ihn (Jesus) erlangen.

Mt 5,48: Ihr nun sollt vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.

Kol 1,28: Ihn verkündigen wir, indem wir jeden Menschen ermahnen und jeden Menschen in aller Weisheit lehren, um jeden Menschen vollkommen in Christus darzustellen <zurück>
[35] Reed, S. 526 <zurück>
[36] Baldwin, S. 337 <zurück>
[37] 5Mo 25,5.6: Wenn Brüder zusammen wohnen und einer von ihnen stirbt und hat keinen Sohn, dann soll die Frau des Verstorbenen nicht auswärts einem fremden Mann angehören. Ihr Schwager soll zu ihr eingehen und sie sich zur Frau nehmen und mit ihr die Schwagerehe vollziehen. Und es soll geschehen: der Erstgeborene, den sie dann gebiert, soll den Namen seines verstorbenen Bruders weiterführen, damit dessen Name aus Israel nicht ausgelöscht wird. <zurück>
[38] 5Mo 2,26-30: Da sandte ich Boten aus der Wüste Kedemot an Sihon, den König von Heschbon, mit Worten des Friedens und ließ ihm sagen: Ich möchte durch dein Land ziehen auf der Straße! Nur auf der Straße will ich gehen, ich will weder zur Rechten noch zur Linken abweichen. Nahrung sollst du mir für Geld verkaufen, daß ich esse, und Wasser sollst du mir für Geld geben, daß ich trinke. Ich will nur hindurchziehen mit meinen Füßen - wie mir die Söhne Esau getan haben, die in Seir wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen, bis ich über den Jordan hinüberziehe in das Land, das der HERR, unser Gott, uns gibt. Aber Sihon, der König von Heschbon, wollte uns nicht bei sich durchziehen lassen. Denn der HERR, dein Gott, hatte seinen Geist verhärtet und sein Herz verstockt, damit er ihn in deine Hand gäbe, so wie es heute ist. <zurück>
[39] 4Mo 22-24 <zurück>
[40] Mo 23,4: Ein Ammoniter oder Moabiter darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen; auch die zehnte Generation von ihnen darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen, für ewig <zurück>
[41] Wenn man die Dauer einer Generation in der damaligen Zeit mit gut 20 Jahren abschätzt und die Daten von Lindsey, S. 467 benutzt, sowie die Annahme, daß die Geschehnisse im Buch Rut zur Zeit Gideons stattfanden, dann sind gerade zehn Generationen seit der Ankunft der Israeliten in Israel vergangen. <zurück>
[42] 1Sam 22,3.4: Und David ging von da nach Mizpe in Moab und sagte zum König von Moab: Laß doch meinen Vater und meine Mutter bei euch wohnen, bis ich erkannt habe, was Gott mit mir tun wird. Und er brachte sie vor den König von Moab, und sie wohnten bei ihm, solange David auf der Bergfeste war. <zurück>
[43] 2Sam 8,2: Er schlug auch die Moabiter und maß sie mit der Meßschnur ab, wobei er sie sich auf die Erde legen ließ. Und er maß zwei Schnurlängen ab, um zu töten, und eine volle Schnurlänge, um am Leben zu lassen. Und die Moabiter wurden David zu Knechten, die Tribut entrichten mußten. <zurück>
[44] Reed, S. 527 <zurück>
[45] Reed, S. 527 <zurück>
[46] Reed, S. 528 <zurück>
[47] Lk 15,22-25: Der Vater aber sprach zu seinen Sklaven: Bringt das beste Kleid her und zieht es ihm an und tut einen Ring an seine Hand und Sandalen an seine Füße; und bringt das gemästete Kalb her und schlachtet es, und laßt uns essen und fröhlich sein Denn dieser mein Sohn war tot und ist wieder lebendig geworden, war verloren und ist gefunden worden. Und sie fingen an, fröhlich zu sein. Sein älterer Sohn aber war auf dem Feld; und als er kam und sich dem Haus näherte, hörte er Musik und Reigen. <zurück>
[48] Lk 15,7.10: Ich sage euch: So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die die Buße nicht nötig haben. ... Ich sage euch: So wird Freude im Himmel sein über einen Sünder, der Buße tut, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die die Buße nicht nötig haben. <zurück>
[49] Reed, S. 528-529 <zurück>
[50] Rienecker, Sp. 27 <zurück>
[51] 5Mo 24,19-21: Wenn du deine Ernte auf deinem Feld einbringst und hast eine Garbe auf dem Feld vergessen, sollst du nicht umkehren, um sie zu holen. Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll sie sein, damit der HERR, dein Gott, dich segnet in allem Tun deiner Hände. Wenn du deine Oliven abschlägst, sollst du nicht hinterher die Zweige absuchen: für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll es sein. Wenn du in deinem Weinberg Lese hältst, sollst du nicht hinterher Nachlese halten. Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll es sein.

3Mo 23,22: Und wenn ihr die Ernte eures Landes erntet, darfst du den Rand deines Feldes nicht voll-ständig abernten, und du sollst keine Nachlese deiner Ernte halten; für den Elenden und für den Fremden sollst du sie lassen. Ich bin der HERR, euer Gott.

5Mo 14,28.29: Am Ende von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und ihn in deinen Toren niederlegen. Und der Levit- denn er hat keinen Anteil noch Erbe mit dir- und der Fremde und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren wohnen, sollen kommen und essen und sich sättigen, damit der HERR, dein Gott, dich in allem Werk deiner Hand, das du tust, segnet <zurück>
[52] 1Kor 15,20: Nun aber ist Christus aus den Toten auferweckt, der Erstling der Entschlafenen <zurück>
[53] Reed, S. 529 <zurück>
[54] Baldwin, S. 338; s.a. Anmerkung in der Elberfelder Bibel zu 1Kö 7,21 <zurück>
[55] Reed, S. 529 <zurück>
[56] Das Adjektiv (hayil) wird in 3,11 auch für Rut gebraucht. <zurück>
[57] Reed, S. 530 <zurück>
[58] Mt 6,33: Trachtet zuerst nach dam Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. (Luther-Übersetzung, 1984) <zurück>
[59] Wenn nicht die Grußworte schon zu Worthülsen verkommen waren wie in unseren heutigen "Grüß Gott" oder "oh Gott". <zurück>
[60] Baldwin, S. 339 <zurück>
[61] Mt 6,31-33: So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Was sollen wir anziehen? Denn nach diesem allen trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles benötigt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. <zurück>
[62] Reed, S. 530 <zurück>
[63] Baldwin, S. 339 <zurück>
[64] Baldwin, S. 339 <zurück>
[65] Reed, S. 531 <zurück>
[66] Joh 4,14: wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt. <zurück>
[67] Joh 4,14

Joh 7,38: Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen Wassers fließen. <zurück>
[68] Reed, S. 529-530 <zurück>
[69] Rö 13,10: Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. So ist nun die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. <zurück>
[70] Baldwin, S. 339 <zurück>
[71] 3Mo 25,23-25: Und das Land soll nicht endgültig verkauft werden, denn mir gehört das Land; denn Fremde und Beisassen seid ihr bei mir. Und im ganzen Land eures Eigentums sollt ihr für das Land Loskauf gestatten. Wenn dein Bruder verarmt und etwas von seinem Eigentum verkauft, dann soll als sein Löser sein nächster Verwandter kommen und das Verkaufte seines Bruders einlösen. <zurück>
[72] Reed, S. 532 <zurück>
[73] Vgl. das Gleichnis vom reichen Kornbauern, Lk 12,16-21. <zurück>
[74] 2Mo 35,2: Sechs Tage soll man seine Arbeit verrichten, aber den siebten Tag sollt ihr heilig halten, er sei euch ein ganz feierlicher Sabbat für den HERRN. Jeder, der an ihm eine Arbeit verrichtet, muß getötet werden. <zurück>
[75] Mt 11,28.29: Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen.

Hebr 4,8-11: Denn wenn Josua sie in die Ruhe gebracht hätte, würde er danach nicht von einem anderen Tag geredet haben. Also bleibt noch eine Sabbatruhe dem Volk Gottes übrig. Denn wer in seine Ruhe eingegangen ist, der ist auch zur Ruhe gelangt von seinen Werken, wie Gott von seinen eigenen. Laßt uns nun eifrig sein, in jene Ruhe einzugehen, damit nicht jemand nach demselben Beispiel des Ungehorsams falle. <zurück>
[76] Reed, S. 532-533 <zurück>
[77] Das Wort beste ist nur eine Ergänzung der Übersetzer. Es steht nicht im Grundtext. <zurück>
[78] Baldwin, S. 339-340 <zurück>
[79] Reed, S. 533 <zurück>
[80] Baldwin, S. 340 <zurück>
[81] Rienecker, Sp. 378 <zurück>
[82] Est 4,16: Und sodann will ich zum König eingehen, [...] Und wenn ich umkomme, so komme ich um! <zurück>
[83] Reed, S. 533-534 <zurück>
[84] Joh 15,7: Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, was ihr wollt, und es wird euch geschehen. <zurück>
[85] Mt 26,42: Wiederum, zum zweiten Mal, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser Kelch nicht vorübergehen kann, ohne daß ich ihn trinke, so geschehe dein Wille. (ähnlich: Lk 22,42) <zurück>
[86] 5Mo 25,5.6: Wenn Brüder zusammen wohnen und einer von ihnen stirbt und hat keinen Sohn, dann soll die Frau des Verstorbenen nicht auswärts einem fremden Mann angehören. Ihr Schwager soll zu ihr eingehen und sie sich zur Frau nehmen und mit ihr die Schwagerehe vollziehen. Und es soll geschehen: der Erstgeborene, den sie dann gebiert, soll den Namen seines verstorbenen Bruders weiterführen, damit dessen Name aus Israel nicht ausgelöscht wird. <zurück>
[87] 4Mo 27,8-11: Und zu den Söhnen Israel sollst du folgendes reden: Wenn ein Mann stirbt und keinen Sohn hat, dann sollt ihr sein Erbteil auf seine Tochter übergehen lassen. Und wenn er keine Tochter hat, dann sollt ihr sein Erbteil seinen Brüdern geben. Und wenn er keine Brüder hat, dann sollt ihr sein Erbteil den Brüdern seines Vaters geben. Und wenn sein Vater keine Brüder hat, dann sollt ihr sein Erbteil seinem Blutsverwandten geben, der ihm aus seiner Sippe am nächsten steht, damit der es erbe. Und das soll für die Söhne Israel zu einer Rechtsordnung werden, wie der HERR dem Mose geboten hat. <zurück>
[88] 4Mo 27,4.7: Warum soll der Name unseres Vaters abgeschnitten werden aus der Mitte seiner Sippe, weil er keinen Sohn hat? Gib uns einen Grundbesitz inmitten der Brüder unseres Vaters [...]. Die Töchter Zelofhads reden recht. Du mußt ihnen in der Tat einen Erbbesitz inmitten der Brüder ihres Vaters geben, und du sollst das Erbteil ihres Vaters auf sie übergehen lassen. <zurück>
[89] Reed, S. 543 <zurück>
[90] Wörtlich: Wer bist du <zurück>
[91] Lk 18,16: Jesus aber rief sie herbei und sprach: Laßt die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. <zurück>
[92] Mt 9,11-13: Und als die Pharisäer es sahen, sprachen sie zu seinen Jüngern: Warum ißt euer Lehrer mit den Zöllnern und Sündern? Als aber er es hörte, sprach er: Nicht die Starken brauchen einen Arzt, sondern die Kranken. Geht aber hin und lernt, was das ist: `Ich will Barmherzigkeit und nicht Schlachtopfer. Denn ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder. <zurück>
[93] Ga 5,22: Die Frucht des Geistes aber ist: Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Enthaltsamkeit. <zurück>
[94] Joh 5,19: Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich selbst tun, außer was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut ebenso auch der Sohn.

Joh 6,57: Wie der lebendige Vater mich gesandt hat, und ich lebe um des Vaters willen, so auch, wer mich ißt, der wird auch leben um meinetwillen. <zurück>
[95] Ps 121,4: Siehe, nicht schläft noch schlummert der Hüter Israels. <zurück>
[96] Joh 14,27: Frieden lasse ich euch,meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt, gebe ich euch. <zurück>
[97] Reed, S. 535 <zurück>
[98] Baldwin, S. 340 <zurück>
[99] Reed, S. 535-536 <zurück>
[100] 5Mo 6,24: Und der HERR hat uns geboten, alle diese Ordnungen zu tun, den HERRN, unsern Gott, zu fürchten, damit es uns gutgeht alle Tage und er uns am Leben erhält, so wie es heute ist.

5Mo 30,15.16: Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse, indem ich dir heute gebiete, den HERRN, deinen Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu gehen und seine Gebote, seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen zu bewahren, damit du lebst und zahlreich wirst und der HERR, dein Gott, dich segnet in dem Land, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. <zurück>
[101] Rö 7,12: So ist also das Gesetz heilig und das Gebot heilig und gerecht und gut. <zurück>
[102] Lk 10,25-28: Und siehe, ein Gesetzesgelehrter stand auf und versuchte ihn und sprach: Lehrer, was muß ich getan haben, um ewiges Leben zu erben? Er aber sprach zu ihm: Was steht in dem Gesetz geschrieben? Wie liest du? Er aber antwortete und sprach: `Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben aus deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Verstand und deinen Nächsten wie dich selbst. Er sprach aber zu ihm: Du hast recht geantwortet; tu dies, und du wirst leben. <zurück>
[103] Ga 3,24: Also ist das Gesetz unser Zuchtmeister auf Christus hin geworden, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. <zurück>
[104] Hebr 2,14-18: Weil nun die Kinder Blutes und Fleisches teilhaftig sind, hat auch er in gleicher Weise daran Anteil gehabt, um durch den Tod den zunichte zu machen, der die Macht des Todes hat, das ist den Teufel, und um alle die zu befreien, die durch Todesfurcht das ganze Leben hindurch der Knechtschaft unterworfen waren. Denn er nimmt sich doch wohl nicht der Engel an, sondern der Nachkommenschaft Abrahams nimmt er sich an. Daher mußte er in allem den Brüdern gleich werden, damit er barmherzig und ein treuer Hoherpriester vor Gott werde, um die Sünden des Volkes zu sühnen; denn worin er selbst gelitten hat, als er versucht worden ist, kann er denen helfen, die versucht werden.

Hebr 4,15: Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht Mitleid haben könnte mit unseren Schwachheiten, sondern der in allem in gleicher Weise wie wir versucht worden ist, doch ohne Sünde. <zurück>
[105] Phi 2,7: Aber er machte sich selbst zu nichts und nahm Knechtsgestalt an, indem er den Menschen gleich geworden ist, <zurück>
[106] Vgl. die erstaunte Frage des Gottesknechtes (d.h. Jesu) in Jes 50,2: "Oder ist in mir keine Kraft zu erretten?" und Jer 50,34: "Ihr Erlöser ist stark, HERR der Heerscharen ist sein Name." <zurück>
[107] Mt 26,39: Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.

Joh 4,34: Jesus spricht zu ihnen: Meine Speise ist, daß ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat, und sein Werk vollbringe.

Joh 5,30: Ich kann nichts von mir selbst tun; so wie ich höre, richte ich, und mein Gericht ist gerecht, denn ich suche nicht meinen Willen, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.

Joh 6,38: denn ich bin vom Himmel herabgekommen, nicht daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat. <zurück>
[108] 1Tim 2,3.4: Dies ist gut und angenehm vor unserem Heiland-Gott, welcher will, daß alle Menschen errettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.

Joh 3,17: Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn errettet werde.

Das griechische Wort sozo kann im Deutschen sowohl mit retten als auch mit erlösen übersetzt werden. Vgl. Coenen et al., S. 264 <zurück>
[109] Joh 13,34: Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, damit, wie ich euch geliebt habe, auch ihr einander liebt.

Joh 15,9: Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt; bleibt in meiner Liebe. <zurück>
[110] 5Mo 23,6: Der HERR, dein Gott, hat dich lieb.

Joh 16,27: denn der Vater selbst hat euch lieb, weil ihr mich geliebt und geglaubt habt, daß ich von Gott ausgegangen bin.

Eph 2,4: Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, hat um seiner vielen Liebe willen, womit er uns ge-liebt hat, [...] <zurück>
[111] Joh 3:16 Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe. <zurück>
[112] 5Mo 1,36: Nur Kaleb, der Sohn des Jefunne, er soll es sehen, und ihm und seinen Söhnen werde ich das Land geben, das er betreten hat, dafür, daß er ganz und gar hinter dem HERRN stand.

5Mo 11,24: Jeder Ort, auf den eure Fußsohle treten wird, wird euch gehören: von der Wüste und dem Libanon und vom Strom, dem Strom Euphrat an, bis an das westliche Meer wird euer Gebiet sein.

Jos 1,3: Jeden Ort, auf den eure Fußsohle treten wird- euch habe ich ihn gegeben, wie ich zu Mose geredet habe.

Jos 14,9: Da schwor Mose an demselben Tag: Wenn nicht das Land, auf das dein Fuß getreten ist, dir und deinen Söhnen für ewig zum Erbteil wird <zurück>
[113] Reed, S. 536 <zurück>
[114] Baldwin, S. 334-335 <zurück>
[115] Rö 6,3.4: Oder wißt ihr nicht, daß wir, so viele auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind? So sind wir nun mit ihm begraben worden durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus aus den Toten auferweckt worden ist durch die Herrlichkeit des Vaters, so auch wir in Neuheit des Lebens wandeln. (vgl. auch Rö 6 ganz)

Rö 7,4: So seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, damit wir Gott Frucht brächten. <zurück>
[116] Hebr 10,5: Darum spricht er, als er in die Welt kommt: `Schlachtopfer und Gaben hast du nicht gewollt, einen Leib aber hast du mir bereitet; <zurück>
[117] Eph 2:19 So seid ihr nun nicht mehr Fremde und Nichtbürger, sondern ihr seid Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen. <zurück>
[118] Eph 3,20.21: Dem aber, der über alles hinaus zu tun vermag, über die Maßen mehr, als wir erbitten oder erdenken, gemäß der Kraft, die in uns wirkt, ihm sei die Herrlichkeit in der Gemeinde und in Christus Jesus auf alle Geschlechter hin in alle Ewigkeit <zurück>
[119] 1Mo 29,31: Und als der HERR sah, daß Lea zurückgesetzt war, da öffnete er ihren Mutterleib; Rahel aber war unfruchtbar.

1Mo 30,22.23: Und Gott dachte an Rahel, und Gott hörte auf sie und öffnete ihren Mutterleib. Und sie wurde schwanger und gebar einen Sohn. Da sagte sie: Gott hat meine Schmach weggenommen. <zurück>
[120] Jes 53,10.11: Doch dem HERRN gefiel es, ihn zu zerschlagen. Er hat ihn leiden lassen. Wenn er sein Leben als Schuldopfer eingesetzt hat, wird er Nachkommen sehen, er wird seine Tage verlängern. Und was dem HERRN gefällt, wird durch seine Hand gelingen. Um der Mühsal seiner Seele willen wird er Frucht sehen, er wird sich sättigen. Durch seine Erkenntnis wird der Gerechte, mein Knecht, den Vielen zur Gerechtigkeit verhelfen, und ihre Sünden wird er sich selbst aufladen. <zurück>
[121] Reed, S. 522-523 <zurück>
[122] 1Mo 46, 12: Und die Söhne Judas: Er und Onan und Schela und Perez und Serach; Er und Onan aber starben im Land Kanaan. Und die Söhne des Perez waren Hezron und Hamul. <zurück>
[123] Baldwin, S. 341; Reed S. 536 bemerkt, daß sich die Nachkommen des Perez laut 2Chr 2,5.9.18.19.50-54 in Bethlehem niederließen. <zurück>
[124] Röm 12,14: Segnet, die euch verfolgen; segnet, und fluchet nicht

1Pt 3,9: und vergeltet nicht Böses mit Bösem oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet, weil ihr dazu berufen worden seid, daß ihr Segen erbt. <zurück>
[125] Reed, S. 536 <zurück>
[126] 1Sam 2,5: Die satt waren, müssen um Brot dienen, und die Hunger litten, brauchen es nicht mehr. Sogar die Unfruchtbare hat sieben geboren, und die viele Kinder hatte, welkt dahin.

Hi1,1.2: Es war ein Mann im Lande Uz, sein Name war Hiob. Und dieser Mann war rechtschaffen und redlich und gottesfürchtig und mied das Böse. Ihm wurden sieben Söhne und drei Töchter geboren. <zurück>
[127] Reed, S. 537 <zurück>
[128] Baldwin, S. 341 <zurück>
[129] 1Mo 49,9.10: Juda ist ein junger Löwe; vom Raub, mein Sohn, bist du hochgekommen. Er kauert, er lagert sich wie ein Löwe und wie eine Löwin. Wer will ihn aufreizen? Nicht weicht das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen weg, bis daß der Schilo kommt, dem gehört der Gehorsam der Völker. <zurück>
[130] 1Mo 2,24: Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden zu einem Fleisch werden. <zurück>
[131] Rö 6,11: So auch ihr, haltet euch der Sünde für tot, Gott aber lebend in Christus Jesus.

Joh 15,5: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. <zurück>
[132] Rö 7,4: So seid auch ihr, meine Brüder, dem Gesetz getötet worden durch den Leib des Christus, um eines anderen zu werden, des aus den Toten Auferweckten, damit wir Gott Frucht brächten. <zurück>
[133] 1Pt 2,9: Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat

Offb 1,5.6: [...] Jesus Christus, der der treue Zeuge ist, der Erstgeborene der Toten und der Fürst der Könige der Erde und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit. <zurück>
[134] 2Mo 6,23: Aaron aber nahm sich Elischeba, die Tochter Amminadabs, die Schwester Nachschons, zur Frau; die gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar und Itamar. <zurück>
[135] 4Mo 1,4.7: Und je ein Mann für jeden Stamm soll bei euch sein, ein Mann, der das Haupt von seinem Vaterhaus ist. [...] für Juda: Nachschon, der Sohn Amminadabs;

4Mo 7,12: Und es geschah, der, der am ersten Tag seine Gabe brachte, war Nachschon, der Sohn Amminadabs, vom Stamm Juda.

4Mo 10,14: Und die Abteilung des Lagers der Söhne Juda brach zuerst auf nach ihren Heeresverbänden; und über seinen Heeresverbänden war Nachschon, der Sohn Amminadabs. <zurück>
[136] Nach dieser Aufzählung müßte die berichtete Geschichte gleich zu Beginn der Richterzeit stattgefunden haben, wenn Nachschon zur Zeit Mose und Salmon zur Zeit Josuas lebten. Es könnten keine zehn Generationen seit 5Mo23,4 vergangen sein, es sei denn, daß das Wort zeugen hier genauso locker benutzt wird wie das Wort Sohn in Rt 4,17 und unser Vater Abraham in Rö 4,12. <zurück>
[137] Baldwin, S. 341; Reed, S. 537-538 <zurück>
[138] Phil 4,4: Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch! <zurück>
[139] Luther, Confitemini, S. 50 <zurück>